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Grunddaten |
Thesaurus | Person |
Bezeichnung | Emerich, Franz < Emericus, Emrich, Mediziner; Wien, Universität > |
Beschreibung | |
Quelle | |
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Zusatz-Infos |
Geburtsdatum: | 1496 |
Geburtsort: | Troppau, Schlesien |
Todesdatum: | 26.05.1560 |
Todesort: | Wien |
Fach/Beruf: | Mediziner |
Bemerkung: | Zunächst Studium in Krakau, 1522 Immatrikulation in Wien, später Studium in Italien, v. a. in Padua; bis 1534 an der Universität Krakau; 1535 Repetition an der Medizinischen Fakultät in Wien; 1538 II, 1542 II, 1548 II, 1554 II Rektor; 1535 II, 1539 I, 1543 II, 1544 II, 1546 I, 1548 I, 1549 I, 1552 I Dekan der Medizinischen Fakultät; 1536 I, 1537 II, 1540 I, 1542 I, 1546 II, 1551 II Prokurator der Ungarischen, 1537 I der Sächsischen Nation; ab 1537 3. Lektor, ab 1549 Prof. practicae, 1550 Prof. primarius; |
Literatur: | Ulrike Denk, Alltag zwischen Studieren und Betteln. Die Kodrei Goldberg, ein studentisches Armenhaus an der Universität Wien, in der Frühen Neuzeit, 2013, S. 190. |
| Nach dem Studium in Krakau (Dr. med., Promotion in Krakau oder Padua) unternahm Emerich eine längere Studienreise (Padua und andere oberitalienische Universitätsstädte), kehrte 1534 nach Krakau zurück und begann dort mit medizinischen Vorlesungen. Am 26. August 1535 wurde er Mitglied der Wiener medizinischen Fakultät und schon im Oktober 1535 Dekan (auch 1539, 1543, 1544, 1546, 1548, 1549 und 1552); außerdem war er viermal Rektor (1538, 1542, 1548, 1554) und mehrmals Prokurator der ungarischen und der sächsischen Nation. 1536 wurde er von der Regierung zum Lektor für Chirurgie und Anatomie bestellt und 1542 zum Professor für praktische Medizin ernannt. Ab 1553 war Emerich Senior der medizinischen Fakultät, 1554 wurde er königlicher Rat und ständiger Vertreter der Fakultät im Universitätskonsistorium. Darüber hinaus wirkte er als Hausarzt der Kartause Mauerbach, genoss das Vertrauen des Erzherzogs Ferdinand von Tirol sowie des Palatins von Ungarn und übte eine große Praxis aus. Seine Bedeutung liegt vor allem darin, dass er den Unterricht in Anatomie und Chirurgie nicht nur aus Lehrbüchern vortrug, sondern die Studierenden erstmals direkt zu den Kranken im Bürgerspital führte; dies wurde nach ihm allerdings nicht fortgesetzt. Emerich hatte auch maßgeblichen Anteil an den Universitätsreformen von 1537 und 1554, erwarb sich auf den Gebieten des Sanitätswesens und der Krankenpflege große Verdienste und veröffentlichte 1550 die populäre Festschrift "Wie man sich in Zeiten der Pestilenz fürsehen und erhalten mag". 1560 richtete er eine Stiftung für bedürftige Studenten ein. Franz-Emerich-Gasse. Literatur: Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd. Leopold Senfelder: Franz Emerich (1496-1560). Ein Reformator des medizinischen Unterrichts in Wien. In: Die Kultur. Vierteljahresschrift für Wissenschaft, Literatur und Kunst 8 (1907), S. 61 ff. Erhard Marschner: Dr. med. Franz Emerich aus Troppau, Rektor der Wiener Universität. In: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete = Archives of genealogical research 1976, Heft 61, S. 385 ff. Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 24.05.1960 (Quelle: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Franz_Emerich; 24.09.2020) |
GND (Link): | http://d-nb.info/gnd/119662825 |