Bemerkung: | Raab, Julius, * 29. 11. 1891 St. Pölten (Niederösterreich), † 8. 1. 1964 Wien, Bauingenieur und Politiker (ÖVP). 1927-34 Abgeordneter zum Nationalrat; niederösterreichischer Heimwehrführer, Initiator des Gewerbebundes, 1938 Handels- und Verkehrsminister; Mitbegründer und Präsident der Bundeswirtschaftskammer und des Österreichischen Wirtschaftsbundes, 1945 Mitbegründer der Österreichischen Volkspartei. 1952-60 Bundesparteiobmann, 1945-64 Abgeordneter zum Nationalrat, 1953-61 Bundeskanzler, 1963 ÖVP-Kandidat für die Bundespräsidentenwahl. Als Präsident der Bundeswirtschaftskammer (1946-53 und 1961-64, Wirtschaftskammer Österreich) sah Raab in Wirtschafts- und Sozialpolitik einen untrennbaren Zusammenhang. Seine Kanzlerschaft war eine Zeit enger Zusammenarbeit zwischen ÖVP und SPÖ. Raab war für das neue Wirtschaftskonzept ("Raab-Kamitz-Kurs") verantwortlich, das unter anderem zur Stabilisierung der österreichischen Währung, zur Vollbeschäftigung und zur Entwicklung des Wohlfahrtsstaats beitrug. Raab förderte die europäische Integrationspolitik (EFTA-Beitritt) und war mit J. Böhm Begründer der Sozialpartnerschaft. Sein Ansehen erreichte mit dem Abschluss des Staatsvertrags 1955 seinen Höhepunkt. Als Wirtschafts- und Staatsvertragskanzler erlangte er historische Bedeutung.
(laut: http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.r/r005190.htm) |