Bühler, Karl L. (27.05.1879-24.10.1963; Philosophie) (27.05.1879-24.10.1963) (Person\B)

 

Grunddaten

ThesaurusPerson
BezeichnungBühler, Karl L. (27.05.1879-24.10.1963; Philosophie)
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Geburtsdatum:27.05.1879
Geburtsort:Meckesheim / Baden, Deutschland
Todesdatum:24.10.1963
Todesort:Los Angeles
Fach/Beruf:Philosophie
Bemerkung:nach Biographisches Handbuch Buhler, ab 1940 Bühler;
Karl Bühler wurde an der Universität Freiburg im Breisgau zum Doktor der Medizin promoviert (1903) und betrieb psychologisch-philosophische Parallelstudien, die er in Straßburg fortsetzte. 1904 erwarb er dort auch das Doktorat der Philosophie. In den folgenden Jahren wirkte er als Assistent und Dozent an den Universitäten Würzburg und Bonn, war von 1913 bis 1918 Dozent in München und erhielt 1918 einen Psychologie-Lehrstuhl an der TH Dresden. ahoda und Karl Popper. 1Im Zuge der Neubesetzung aller drei philosophischen Lehrkanzeln an der Universität Wien wurde Karl Bühler 1921 eine Professur angeboten, die er ein Jahr später annahm. Seine Professorenstelle wurde als "Ordinariat der Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Psychologie und experimenteller Pädagogik" spezifiziert. In Zusammenarbeit mit seiner Frau Charlotte Bühler wirkte er am Aufbau des neugegründeten Psychologischen Instituts und einer weltweit anerkannten Psychologenschule. Durch seine Forschungen - im Bereich Sprache und Kreativität - trug Bühler neben Sigmund Freud entscheidend zur Entwicklung der Psychologie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bei. Er betätigte sich auch im Bereich der Lehrerbildung an der Pädagogischen Akademie der Stadt Wien und wirkte - gemeinsam mit seiner Frau Charlotte - bahnbrechend für die Etablierung der empirischen Sozialforschung. Er schrieb wegweisende wissenschaftliche Arbeiten auf den Gebieten der Gestalt- und Kinderpsychologie sowie der Sprachtheorie; zu den wichtigsten zählen "Die geistige Entwicklung des Kindes" (1918), "Die Krise der Psychologie" (1927), "Ausdruckstheorie" (1933), "Sprachtheorie" (1934), "Die Zukunft der Psychologie und die Schule" (1936). Unter seinen Schülern und Mitarbeitern befanden sich u. a. Paul Lazarsfeld, Marie J938 zwangspensioniert, 1939 Ruhegenuß aberkannt, verhaftet (rass.), Flucht nach Oslo, dann nach Los Angeles. Ihm und seiner Frau blieb nur der Weg in die Emigration. Obwohl es Karl Bühler in den USA gelang, Professorenstellen zu erhalten - zuletzt an der University of Southern California in Los Angeles -, konnte er die geistige Trennung von seiner früheren Wirkungsstätte nie verkraften. (T.M.)
Literatur:Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Bd. 2, S. 169 (A 405/2); Cermak, Beiträge zur Geschichte des Lehrkörpers der Phil. Fak. der Univ. Wien zwischen 1938 und 1945, S. 24-26 (K 5); Fadrus, Bühlers Wirken (C 1761); 1938/88 - Lebensläufe (C 1589); Mühlberger, Vetriebene Intelligenz, 2. Auflage, Wien 1993, S. 38; Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 1, S. 495 (A 494); Kowall, Die 1938 von der Universität verwiesenen Mitglieder des Adademischen Lehrkörpers der Philosophischen Fakultät Wien, S. 77-79 (K 194);
GND (Link):http://d-nb.info/gnd/118516957
Web-Hyperlink:Wikipedia