Holczabek, Wilhelm (08.05.1918-17.07.2001; Gerichtsmedizin) (08.05.1918-17.07.2001) (Person\H)

 

Grunddaten

ThesaurusPerson
BezeichnungHolczabek, Wilhelm (08.05.1918-17.07.2001; Gerichtsmedizin)
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Geburtsdatum:08.05.1918
Geburtsort:Wien
Todesdatum:17.07.2001
Todesort:Wien
Fach/Beruf:Gerichtsmedizin
Rektor
Bemerkung:Ex-Uni-Wien-Rektor und Gerichtsmediziner Wilhelm Holczabek gestorben
Utl.: Im Alter von 83 Jahren im Wiener AKH
Wien (APA) - Der international bekannte Gerichtsmediziner und ehemalige Rektor der Universität Wien, Wilhelm Holczabek, ist gestern, Dienstag, Mittag im Alter von 83 Jahren im Wiener AKH gestorben. Dies gab die Uni Wien am Mittwoch in einer Aussendung bekannt. Als Spezialist in seinem Fachgebiet hoch angesehen, machte er sich im Universitätsbereich vor allem als Vorkämpfer für den Campus Altes AKH verdient.
Der am 8. Mai 1918 in Wien geborene Holczabek wuchs in seiner Heimatstadt auf und maturierte 1936. Das Medizin-Studium beendete er 1942, im darauf folgenden Jahr begann er als Demonstrator mit seiner Arbeit an der Gerichtsmedizin. Nach einer kurzen Zeit an der 1. Medizinischen Universitätsklinik unter Ernst Lauda kehrte er 1946 an das Institut zurück.
1953 habilitierte sich Holczabek unter Walter Schwarzacher, 1965 kam die Ernennung zum Außerordentlichen Professor, 1973 folgte er Leopold Breitenecker als Chef des Instituts für Gerichtsmedizin der Universität Wien. 1989 emeritierte der international anerkannte Spezialist, der sich wissenschaftlich mit Themen wie "Fettembolien", Herzerkrankungen sowie rechtlichen Fragen der Medizin beschäftigte.
An der Universität Wien war der Gerichtsmediziner Dekan der Medizinischen Fakultät (1981 bis 1985) und Rektor (1985-1989). Große Verdienste erwarb er sich vor allem durch seinen Einsatz um den Uni-Campus Altes AKH. 1988 unterzeichnete er mit dem damaligen Wiener Bürgermeister Helmut Zilk den Schenkungsvertrag, durch den die Uni Wien Eigentümer des Areals wurde.
In seinen letzten Funktionsjahren bemühte er sich insbesondere um die Darstellung der wissenschaftlichen Medizin. Legendär ist sein Ausspruch, dass es nur "eine Medizin" gebe: Eine Trennung in Schul- und Alternativmedizin lehnte er strikt ab.
In der Justiz machte sich Holczabek als Gutachter einen hervorragenden Namen. In Wiener Mediziner-Kreisen war er als markanter Charakter ebenso "bekannt" wie der Chemotherapeut Karl Hermann Spitzy. Beide sowie andere Wiener Spitzenmediziner dieser Generation waren in ihrer Arbeit unverwechselbar, anzutreffen auch oft im "Cafe Klinik". (Schluss) aku/gu
APA515 2001-07-18/16:3
Literatur:B. 1972/73 S. 83 f.; Die Presse vom 19.7.2001
GND (Link):http://d-nb.info/gnd/103169952X