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Grunddaten |
Thesaurus | Person |
Bezeichnung | Kainz, Friedrich (04.07.1897-01.07.1977; Ästhetik) |
Beschreibung | |
Quelle | Phil.Rig.Prot. PN 4979; |
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Zusatz-Infos |
Geburtsdatum: | 04.07.1897 |
Geburtsort: | Wien |
Todesdatum: | 01.07.1977 |
Todesort: | Wien |
Fach/Beruf: | Ästhetik, Sprachpsychologie |
Bemerkung: | Studium der Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft an der Universität Wien. Doktor der Philosophie: 08.07.1921 Univ. Wien; Diss.: "Lenaus Kunsttheorie in ihren Beziehungen zur zeitgenössischen Aesthetik"; habilitiert für Ästhetik 1925 Univ. Wien; es folgte ein Medizinstudium mit einem Fokus auf psychiatrische Vorlesungen, wobei Kainz sich auf Sprachstörungen spezialisierte.
Kainz war zunächst Privatdozent an der Universität Wien und wurde dort 1938 Leiter des Psychologischen Instituts und mithin Nachfolger des von den Nationalsozialisten verhafteten Karl Bühler. Kainz wurde 1939 zum außerordentlichen Professor für „Philosophie mit besonderer Berücksichtigung der Ästhetik und der Sprachpsychologie“ und 1950 zum Ordinarius für Philosophie ernannt. Er stellte zwar einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP und erneuerte ihn mehrfach, wurde jedoch nicht in die Partei aufgenommen. Dennoch verkehrte Kainz mit den gerade in seinem wissenschaftlichen Bereich zahlreichen jüdischen Gelehrten und Kollegen, unter anderem mit Charlotte Bühler; zur zweiten, unveränderten Auflage der Sprachtheorie ihres Ehemanns Karl Bühler schrieb Kainz ein Geleitwort. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Kainz im Anschluss an Eduard Castle auch das Institut für Theaterwissenschaft (1949 bis 1954).
Kainz wurde 1961 mit dem Wilhelm-Hartel-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1967 mit dem Ehrenring der Stadt Wien sowie der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold und 1977 mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. 1978 erhielt er posthum den Grillparzer-Ring. Seit 1950 korrespondierendes und seit 1955 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften |
Literatur: | Cermak, Beiträge zur Geschichte des Lehrkörpers der Philosophischen Fakultät der Universität Wien zwischen 1938 und 1945, S. 143-145 (K 5); Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, S. 416f. (A 494/3); Almanach 1977; |
GND (Link): | http://d-nb.info/gnd/116026294 |
Web-Hyperlink: | https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Kainz |