Pernkopf, Eduard (24.11.1888-17.04.1955; Anatomie) (24.11.1888-17.04.1955) (Person\P)

 

Grunddaten

ThesaurusPerson
BezeichnungPernkopf, Eduard (24.11.1888-17.04.1955; Anatomie)
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Geburtsdatum:24.11.1888
Geburtsort:Rapottenstein, NÖ
Todesdatum:17.04.1955
Todesort:Wien
Fach/Beruf:Anatomie
Bemerkung:Nach dem Studium der Medizin an der Universität in Wien und der Promotion 1912 wurde Eduard Pernkopf 1920 Assistent von Ferdinand Hochstetter (1861-1954) am II. Anatomischen Institut. Er habilitierte sich 1921 und wurde 1927 a. o. Professor der Anatomie, 1933, nach der Emeritierung Hochstetters, Ordinarius. 1943 bis April 1945 war Pernkopf Rektor der Universität Wien.
Seit 1932 war Pernkopf unterstützendes Mitglied der NSDAP und Mitglied der SA. Nach dem Krieg wurde er als Rektor der Universität und als Ordinarius für Anatomie abgesetzt und verbrachte drei Jahre in alliierter Gefangenschaft im Lager Glasenbach bei Salzburg (Camp Marcus W. Orr). Anschließend setzte P., miitlerweile seiner akademischen Titel verlustig geworden, seine Arbeit an dem Anatomieatlas fort. Er starb 1955 während der Arbeit am 4. Band.

Der "Pernkopf-Anatomieatlas": Von 1937 bis 1960 erschien die "Topographische Anatomie des Menschen, Atlas der regionär strategischen Präparation". Der Atlas setzte neu Maßstäbe in der grafischen Gestaltung anatomischer Lehrmaterialien. Noch heute finden viele der Zeichnungen des Atlas in den aktuellen Anatomielehrbüchern weltweit Anwendung. Bereits kurz nach dem Ende der Zeit des Nationalsozialismus wurden Stimmen laut, die vermuteten, dass die anatomischen Zeichnungen des Atlas zum Teil von Leichen Hingerichteter angefertigt wurden. 1998 veröffentlichte die Universität Wien ein Senatsprojekt zu dieser Fragestellung, das die Entstehungsgeschichte des Atlas schildert. Es lässt sich nicht nachweisen, in welchem Umfang Präparate bei der Erstellung des Atlas verwendet wurden, die von Hingerichteten angefertigt worden waren, es gilt aber als sicher, dass eine solche Verwendung stattgefunden hat.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Pernkopf; 01.09.2014)
Literatur:F.I. 1955/56 S. 9, 47; Almanach 1955; Partensammlung; Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 4, S. 523 (A 494/4); Stober, Personalbibliographien der Professoren und Dozenten der Anatomie an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien im ungefähren Zeitraum von 1845 bis 1969, S. 122-129 (K 524);
Gustav Spann: Untersuchungen zur anatomischen Wissenschaft in Wien 1938–1945. Senatsprojekt der Universität Wien. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.): Jahrbuch 1999. Wien 1999.
GND (Link):http://d-nb.info/gnd/121907155
Web-Hyperlink:http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Pernkopf
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Eduard_Pernkopf
http://www.meduniwien.ac.at/geschichte/anschluss/an_pernkopf.html