Schwarz, Oswald (31.10.1883-14.10.1949; Medizin, Anthropologie, Psychologie) (31.10.1883-14.10.1949) (Person\S)

 

Grunddaten
ThesaurusPerson
BezeichnungSchwarz, Oswald (31.10.1883-14.10.1949; Medizin, Anthropologie, Psychologie)
Beschreibung
QuelleMed.Dek.Akt 1200 aus 1937/38; Rekt.Akt 677 aus 1937/38;
 

Zusatz-Infos
Geburtsdatum:31.10.1883
Geburtsort:Brünn, Mähren
Todesdatum:14.10.1949
Todesort:London
Fach/Beruf:Medizin, Anthropologie, Psychologie
Bemerkung:1938 Venia legendi widerrufen (rass.);

Matura in Brünn und Studium der Medizin an der Universität Wien (ein Semester auch in Strasbourg), Dr. med. 1906 in Wien. Ab 1912 an der urologischen Abteilung der Wiener Allgemeinen Poliklinik, 1919 habilitierte sich Schwarz an der Universität Wien als Privatdozent für Urologie und übernahm wenig später auch Vorlesungen an der Post Graduate School of the American Medical Association in Wien.
Im Laufe seiner Tätigkeit wandte er sich (da er immer wieder Patienten mit sexuellen Störungen zu behandeln hatte) immer stärker der Individualpsychologie zu, wurde bald einer der führenden Vertreter dieses Fachs und engagierte sich bis 1927 auch in der Wiener Abteilung des Internationalen Vereins für Individualpsychologie in Wien. 1934 ging er nach England, von wo er aufgrund der politischen Entwicklung nicht mehr nach Österreich zurückkehrte, sondern sich in London als Psychologe etablierte; noch 1949 veröffentlichte er sein Werk "The Psychology of Sex".
Die von ihm aufgezeigte Verbindung von Medizin und Anthropologie sicherte ihm neben Felix Deutsch einen Platz unter den Wiener Pionieren des psychosomatischen Denkens. In veränderter Weise führten seine Schüler Viktor Frankl und Hans Giese sein wissenschaftliches Werk weiter, obwohl dieses weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
(Quelle: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Oswald_Schwarz; 30.11.2017)
Literatur:Mühlberger, Vetriebene Intelligenz, 2. Auflage, Wien 1993, S. 32; Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 6, S. 206 (A 494/6); Merinsky, Die Auswirkungen der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich auf die Medizinische Fakultät der Universität Wien im Jahre 1938, S. 250f. K 131);
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