Bemerkung: | Brach das Jusstudium in Graz (1961-65) ab, als er erste literarische Erfolge ("Die Hornissen", 1966) erzielte. Nach wechselnden Wohnsitzen in Österreich, Deutschland, Frankreich und den USA (1978/79) lebte Handke 1979-88 in Salzburg, seither wieder in Frankreich und Salzburg. Handke wurde mit seinen frühen Werken zu einem wichtigen Vertreter sprachexperimenteller Literatur, der zeigte, "dass die Literatur mit der Sprache gemacht wird, und nicht mit den Dingen, die mit der Sprache beschrieben werden". In der Folge formulierten seine Werke die Kritik an den traditionellen literarischen Formen in Lyrik, Prosa und Drama sowie den damit verbundenen Erwartungshaltungen der Leser bzw. Zuseher ("Publikumsbeschimpfung", 1966). Handke wandte sich gegen eine direkte gesellschaftskritische Ausrichtung der Literatur und stellte dem seinen sprachkritischen Ansatz gegenüber. In seiner weiteren Entwicklung vollzog Handke eine Rückwendung zum traditionellen Erzählen ("Wunschloses Unglück", 1972; "Der Chinese des Schmerzes", 1983; "Die Wiederholung", 1986), er setzte sich dabei besonders mit dem Werk A. Stifters auseinander, mit dem er auch wiederholt verglichen wurde. In seinem Essay "Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien" (1996) und seinem Drama "Die Fahrt im Einbaum oder Das Stück zum Film vom Krieg" (1999) stellte sich Handke auf die Seite Serbiens in den Kriegen auf dem Balkan. Preise: G.-Büchner-Preis 1973, Kafka-Preis 1979, Kulturpreis des Landes Kärnten 1983, Grillparzer-Preis 1983, Großer Österreichischer Staatspreis 1987 und andere. Seit 1996 Handke-Archiv in Griffen. |
Literatur: | R. Fellinger (Hg.), P. Handke, 1985; A. Haslinger, P. Handke. Jugend eines Schriftstellers, 1992; M. Maier (Hg.), Die Geographie des Menschen. Gespräche mit P. Handke und anderen, 1993; T. Deichmann, Noch einmal für Jugoslawien: P. Handke, 1998. |