Wächter, Johann (05.12.1767-26.04.1827) (05.12.1767-26.04.1827) (Person\W)

 

Grunddaten

ThesaurusPerson
BezeichnungWächter, Johann (05.12.1767-26.04.1827)
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Geburtsdatum:05.12.1767
Geburtsort:Zeben (Kisszeben), Komitat Sáros, Königreich Ungarn (heute Slowakei)
Todesdatum:26.04.1827
Todesort:Wien
Fach/Beruf:Evangelisch-lutherische Theologie/Superintendent der Evangelischen Superintendentur A. B. Wien, 1819 erster Direktor der Protestantischen (Evangelisch-theologischen) Lehranstalt in Wien.
Bemerkung:Johann Wächter, dessen Vater evangelischer Pfarrer in Zeben war, besuchte das Gymnasium in Ödenburg, wo er vom Historiker Martin von Schwartner (1759–1823) unterrichtet wurde. 1778 wechselte er auf das Gymnasium in Eperies und 1780 auf das Lyzeum in Kesmark. Dort unterrichtete ihn sein gleichnamiger Onkel Johann Wächter nach den Methoden des britischen Pädagogen Joseph Lancaster in Theologie, Philosophie und Philologie. Als Wächters Vater 1784 starb, nahm der Onkel die Stelle des Vaters ein.
Nach seiner Schulzeit war Johann Wächter zunächst als Hauslehrer bei verschiedenen ungarischen Adelsfamilien in seiner Heimatstadt Zeben tätig. Anschließend studierte er von 1792 bis 1794 evangelische Theologie an der Universität Jena. Nach einer kurzen Rückkehr nach Zeben ging Johann Wächter nach Wien, um dort der Tochter des Freiherrn von Canisius Religionsunterricht zu geben. Hier wurde Johann Georg Fock, der lutherische Superintendent von Wien, auf ihn aufmerksam und Wächter wurde am 1. Juli 1794 Vikar und Katechet in der Lutherischen Stadtkirche in Wien. 1796 wurde er zum dritten und 1797 zum zweiten Prediger der Pfarrgemeinde ernannt. Im selben Jahr wurde er geistlicher Rat des k.k. Konsistoriums A. B..
Im Jahr 1806 wurde er zum ersten Prediger gewählt und als Nachfolger von Johann Samuel Kaltenstein († 1805) zum Superintendenten der Wiener Superintendentur A. B. bestimmt, die damals auch Nieder- und Innerösterreich umfasste. Kaiser Franz I. gründete 1818/19 die Evangelisch-theologische Lehranstalt, die spätere Evangelisch-theologische Fakultät der Universität Wien, und Johann Wächter wurde deren erster Direktor. Sowohl als Wiener Superintendent als auch als Direktor der Evangelisch-theologischen Lehranstalt war er bis zu seinem Tod tätig.
Das Grab von Johann Wächter befindet sich am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf in Wien.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_W%C3%A4chter; 10.10.2012)
Literatur:Grete Mecenseffy/H. Rassl, Die evangelischen Kirchen Wiens;
Ernst Pauer: Rede am Sarge weiland Sr. Hochwürden des Johann Wächter, 1. geistlichen Rathes des k.k. Consistoriums Augsb. Confession, gehalten am 28. April 1827 in dem Bethhause der genannten Gemeinde. Verlag Ch. F. Schade, Wien 1827
Franz Schauer: Gedichte, Fabeln und Parabeln nebst kleinen prosaischen Aufsätzen für die Jugend. Mit dem Bildnisse und der Biographie Sr. Hochwürden Johann Wächter. Verlag Ch. F. Schade, Wien 1827
Johann Georg Wenrich: Johann Wächter, als Mensch, als Diener des Staates und der Kirche. Verlag J. G. Heubner, Wien 1831
Constantin von Wurzbach: Wächter, Johann. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Verlag L. C. Zamarski, Wien 1856–1891, Band 52 (1885), S. 56–58
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