Wien / Universität / Fabristiftung (Organisation\W)

 

Grunddaten

ThesaurusOrganisation
BezeichnungWien / Universität / Fabristiftung
Beschreibung
Quelle
 

Zusatz-Infos

Verwaltungsgeschichte/Biogr. Angaben:1539/40 richtete der Bischof von Wien, Johann Fabri, eine Stiftung für 12-13 arme Studenten bei der Universität Wien ein. Die Stipendiaten sollten aus Wien bzw. aus der Heimatstadt Fabris, Leutkirch i. Allgäu, stammen. Als Unterkunft erhielten sie einen Teil des ehemaligen St. Niklas-Klosters in der Singerstraße, das Fabri 1533 von Ferdinand I. erhalten hatte. Die Stipendiaten wurden maximal 6-7 Jahre unterstützt und sollten innerhalb dieser Zeit zumindest einen Grad an der Artistenfakultät erlangen.
Die Hauptmotivation Fabris für die Einrichtung der Stiftung war der Kampf gegen reformatorisches Gedankengut. Deshalb legte er bei der Abfassung der Statuten und sonstiger normativer Bestimmungen für seine Stiftung großen Wert auf die katholische Schulung der Stipendiaten, was v. a. in der Gebetsordnung für die Studenten greifbar ist. In seinem Testament setzte er die Stiftung als Haupterbin ein und vermachte ihr u. a. seine Bibliothek, die damals zu den größten Privatbibliotheken Wiens zählte.
Die Stiftung wurde schon bald nach dem Tod Fabris (1541) in Form von fünf Stiftplätzen der Bruckburse eingegliedert.
Literatur:Ulrike Denk, Das Collegium trilingue des Bischofs Johann Fabri. Ein Konzept zur katholischen Reform an der Wiener Universität. Ungedr. phil. Dipl. Wien 1998.