CA 3.292 Einziehung des Studenten Jakob Bross zum Militärdienst, 1777.06.09-1777.11.10 (Akt)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:CA 3.292
Signatur Archivplan:CA 3.292
Titel:Einziehung des Studenten Jakob Bross zum Militärdienst
Entstehungszeitraum:09.06.1777 - 10.11.1777
Schachtelnummer:118
Frühere Signaturen:Fasc. III, Lit. B, Regist. Nr. 169
Vorhanden:Ja

Angaben zum Umfang

Umfang:11 fol
Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zum Kontext

Ort:Wien, Znaim

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Rektor und Konsistorium der Universität Wien teilen der zur politischen und Militärsachen verordneten Hofkommission mit, dass der wohlbeleumundete und als sehr fleißig geltende Student an der Universität Wien Jakob Bross Ende Mai in der Früh durch Soldaten aus seinem Bett gezerrt und zum Militärdienst zwangsverpflichtet wurde. Da dies ein Eingriff in die universitätische Obrigkeit ist, überdies der aus Schwaben stammende Jakob Bros ein Ausländer ist und deshalb berechtigter Grund zur Sorge besteht, dass ausländische Studenten wegen dieses Vorfalls von einem Studium in Wien absehen, bittet Rektor und Konsistorium, dass Jakob Bros aus dem Militärstand entlassen und wieder der Obrigkeit der Universität unterstellt werde. Sollte Jakob Bross einen Fehltritt oder ein Verbrechen begangen haben, so verpflichtet sich die Universität, dies zu untersuchen ung gegebenenfalls Jakob Bross als Strafsanktion zum Militärstand zu bestimmen. - Wien, 09.06.1777, Konzept

Die Nö. Landesregierung teilt Rektor und Konsistorium der Universität Wien mit, dass sich der als Müßiggänger bekannte Student Jakob Bross wegen des verdächtigen Umgang mit einem "liederlichen Weibs-Bild" sowie wegen Bedürftigkeit zum Militärstand gezogen wurde, überdies habe Jakob Bross gemeldet, dass er mit seinem neuen Stand zufrieden sei und er ohnehin zum Militärdiens zu gehen gedachte, um seiner bedrückenden finanziellen Lage zu entfliehen. Da Jakob Bross nunmehr dem Allgemeinwohl dient und nicht mehr der Gesellschaft zur Last fällt, wegen seiner mangelnden studentischen Leistungen überdies sein Ausscheiden aus dem Universitätsstand der Universität nicht zum Schaden gereichen könne, könne nicht in die Entlassung Jakob Bross' aus dem Militärdienst gewilligt werden. - Wien, 03.06.1777
[Beilage]: Der Oberleutnant und Transportkommandant A. von Szianchi [?] bestätigt, dass der Student Jakob Bross, da er einen verdächtigen Umgang mit einem "liederlichen Weibs-Bild" gepflogen habe und er sich überdies in einer bedrückenden finanziellen Lage befand, zum Militärdienst zwangsverpflichtet wurde und sich gegenwärtig in der Kaserne am Heumarkt befinde. - Wien, 03.06.1777

Die Nö. Landesregierung teilt Rektor und Konsistorium der Universität Wien mit, dass zur Verhütung weiterer Unannehmlichkeiten bei Hof beschlossen wurde, den widerrechtlich zum Militärdienst eingezogenen Studenten Jakob Bross vom Militärstand zu entlassen und erneut der Universitätsobrigkeit zu unterstellen. Die Universität habe allerdings Jakob Bross zu befragen, ob er nicht freiwillig in den Militärstand wechseln wolle beziehungsweise sie habe Nachforschungen anzustellen, ob Jakob Bross "wegen Müssiggang, Schwärmereyen, oder andern Ausschweifungen" strafweise zum Militärdienst abgestellt werden könne. - Wien, 03.10.1777

Die Nö. Landesregierung teilt Rektor und Konsistorium der Universität Wien mit, dass sich Jakob Bross aus freiem Willen zum Leibregiment von Lacy verpflichtet habe. - Wien, 10.11.1777
[Beilage]: Jakob Bross bestätigt, dass er aus freiem Willen der Leibregiment von Lacy beigetreten ist. - Znaim, 14.10.1777

Angaben zur Benutzung

Sprache:Deutsch
Material:Papier
 

Deskriptoren

Einträge:  Bross, Jakob (Student der Theologie, immatrikuliert 1777) (Person\B)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=217385
 

Social Media

Weiterempfehlen
 
Startseite|Anmelden|de en fr it

Archivinformationssystem