AT-UAW/CA 1.3.117 Reparaturen an der Hauptstiege des neuen Universitätshauses., 1763.01.14-1764.11.19 (Akt)

Archivplan-Kontext

ARCHIV DER UNIVERSITÄT WIEN (1225 (ca.)-20. Jh. (ca.))
- ARCHIVBESTÄNDE (1320-20. Jh. (ca.))
  - Rektoratsarchive und Studierendenevidenz (Matrikel, Promotionsprotokolle, Inskriptionen) (14. Jh.-20. Jh.)
    - Universitätskonsistorium (1403.09.01-19. Jh.)
      - CA 1.3 Fasz. I/3, Häuser, Vermögen, Auslagen (1555.06.08-1875.05.11)
        
        CA 1.3.116 Anweisung an den Universitätskassier, kleinere Posten auszubezahlen und vierteljährliche Rechnungen darüber zu legen. (1762.09.16-1763.03.19)
        CA 1.3.117 Reparaturen an der Hauptstiege des neuen Universitätshauses. (1763.01.14-1764.11.19)
        CA 1.3.118 Reparatur der Hauptstiege des neuen Universitätshauses. (1763.08.27-1763.12.12)

Angaben zur Identifikation
Signatur:	AT-UAW/CA 1.3.117
Signatur Archivplan:	CA 1.3.117
Titel:	Reparaturen an der Hauptstiege des neuen Universitätshauses.
Entstehungszeitraum:	14.01.1763 - 19.11.1764
Schachtelnummer:	31
Frühere Signaturen:	Reg. Nr. 116
Vorhanden:	Ja

Angaben zum Umfang
Umfang:	16 fol.
Archivalienart:	Akt/Dokument

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:

Der Rektor und das Konsistorium ordinarium berichten der Kaiserin, daß laut dem Bericht des Hausmeisters im neuen Universitätshaus an der Hauptstiege Schäden aufgetreten seien und bitten, daß der Baumeister Gerl angewiesen wird, Maßnahmen zur Behebung zu ergreifen - 14. Jänner 1763.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium bitten die Kaiserin, den beigelegten Plan des Baumeisters Gerl wegen der Reparatur der Stiegen im neuen Universitätshaus zu bewilligen - 12. März 1763.
Die böhmisch-österreichische Hofkanzlei teilt dem Rektor und dem Konsistorium mit, daß es bezüglich des Planes und des Kostenvoranschlages des Baumeisters Görl für die Reparatur der Hauptstiege im großen Universitätshaus verschiedene Beanstandungen gibt. So sollen nicht nur die Haupttreppe, sondern auch die "Archipiani" mit Pfeilern und Bögen unterstützt werden; wenn ein Teil der Stiegen abgetragen würden, würden das "obere Gebäu" [obere Stockwerke?] und das Observatorium sicherer sein. Der Stil der neu zu errichtenden Säulen muß an jenen der bereits bestehenden angepaßt werden. Der Kostenvoranschlag in der Höhe von 1616 fl. ist zu allgemein gehalten. Schließlich geht auf der Ausstellung nicht hervor, ob die Kellergewölbe auf ihre Tragfähigkeit untersucht wurden. Görl muß sich verpflichten, eventuell die Gewölbe zu verstärken, für Pfeiler und Säulen Stein aus dem Kaisersteinbruch, der die beste Qualität hat, zu verwenden, die Pfeiler mit eisernen Zapfen zu befestigen und für die Handwerker und Materialien eine Pauschalsumme anzugeben - Wien, 30. April 1763.
Der Hofbaumeister Matthias Gerl berichtet dem Konsistorium, daß die Archipiani in seinem Plan nicht berücksichtigt und seiner seiner Ansicht nach nicht repariert werden müssen. Die Abtragung eines Stiegenteils würde die Symetrie des Bauwerks zerstören und den Lichteinfall verschlechtern. Außerdem würde dadurch der Eingang in die Hausmeisterwohnung unzugänglich. Bei der Frage des Stils ist er zu Änderungen bereit. Die Bögen sollten seiner Ansicht nach aus Ziegeln und nicht aus Stein angefertigt werden, da dies zweckmäßiger sei. Der Kostenvoranschlag ist natürlich noch nicht so genau; bei der Arbeit würden dann wöchentlich genaue Rechnungen gelegt. Die Kellergewölbe wurden bereits auf ihre Tragfähigkeit untersucht - 4. Juli 1763.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium schicken der Kaiserin die Erläuterungen des Baumeisters Gerl zu seinem Plan und Kostenvoranschlag - 9. Juli 1763.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium ersuchen die Kaiserin um die Bewilligung der angeführten Reparaturen im neuen Universitätshaus. Nach den Reparaturen an den Stiegen und am astronomischen Turm wurde eine Inspektion durch den Universitätssyndicus, den Professors für Chirurgie und den Astronomen Maximilian Hell sowie den Baumeisters Gerl, den Steinmetz Steinböckh und den Zimmermanns Ohmayr vorgenommen. Dabei wurde festgestellt, daß noch weitere Arbeiten nötig sind. So müssen die Gesimse der Hauptfassade mit Kupfer oder Blech verkleidet werden, im Saal für chirurgische Operationen gibt es zu wenig Licht, einige Säle müssen ausgemalt werden und es müssen Fenster neu gemacht werden. Auch im astronomischen Turm sind noch einige Arbeiten offen wie die Verkleidung der Galerien mit Marmorplatten oder die Schaffung eines Raumes für die Instrumente. Die Gesamtkosten belaufen sich nach den Voranschlägen der Handwerker auf 6021 fl. 3 kr. - 19. November 1764.
Beilage B: Kostenvoranschlag für Zimmermannsarbeiten in der Universität; erstellt vom Zimmermann Johann Ohmeyer nach einer Inspektion, die er gemeinsam mit Dr. Gewein [Gewey?], Professor Hell und dem Baumeister Matthias Gerl vorgenommen hat - 1764.