AT-UAW/CA 1.3.140 Schäden am Mauerwerk des alten Universitätshauses wegen des Neubaus des angrenzenden Pfannischen Hauses sowie verschiedene Reparaturen am neuen Universitätshaus., 1768.04.06-1774.12.14 (Akt)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-UAW/CA 1.3.140
Signatur Archivplan:CA 1.3.140
Titel:Schäden am Mauerwerk des alten Universitätshauses wegen des Neubaus des angrenzenden Pfannischen Hauses sowie verschiedene Reparaturen am neuen Universitätshaus.
Entstehungszeitraum:06.04.1768 - 14.12.1774
Schachtelnummer:31
Frühere Signaturen:Reg. Nr. 139
Vorhanden:Ja

Angaben zum Umfang

Umfang:65 fol.
Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Der Rektor und das Konsistorium ordinarium berichten der Kaiserin, daß laut der Ausssage des Hausmeisters im neuen Universitätshaus etliche Dachrinnen neu angefertigt werden müssen. Der Zimmermann hat den Schaden bereits besichtigt; die Kosten für den Zimmermann betragen 268 fl. 45 kr. und für den Kupferschmied 648 fl. 12 kr. - 10. Juli 1770.
Die böhmisch-österreichische Hofkanzlei teilt dem Rektor und dem Konsistorium mit, daß ihr Ansuchen um eine Reparatur des neuen Universitätshauses und der damit verbundenen Kosten von 916 fl. von der Kameral- Hauptbuchhaltung geprüft wurde; diese Prüfung hat ergeben, daß dem Zimmermann Ohmayer nur 215 fl. und dem Kupferschmied Obrist nur 580 fl. 8 kr. zu zahlen sind. Diese Beträge sollen nach der Fertigstellung bezahlt werden. Der Universitätskassier hat bereits die entsprechenden Anweisungen erhalten - Wien, 4. August 1770.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium berichten der Kaiserin, daß nach der Reparatur einiger Dachrinnen im neuen Universitätshaus, die mit Kupfer verkleidet wurden und die per Dekret vom 4. August bewilligt wurde, festgestellt wurde, daß weitere Dachrinnen zu reparieren sind. Nach der Aussage des Kupferschmieds sind dazu ca. 150 Pfund Kupfer nötig. Es wird um die Bewilligung gebeten - 20. September 1770.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium berichten der Kaiserin, daß die Reparatur der Dachrinnen, für die bereits die Bewilligung von 215 fl. für den Zimmermann Ohmayr sowie von 580 fl. 8 kr. für den Kupferschmied Obrist erfolgt ist, schließlich doch teurer als vorher angenommen war. Die Rechnung des Kupferschmieds Obrist beträgt 714 fl., die des Zimmermann Ohmayr 326 fl. 6 kr. und die des Ziegeldeckers Simon Faller 145 fl.. Es wird gebeten, daß der Universitätskassier die Anweisung zur Bezahlung erhält - 10. Dezember 1770.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium berichten der Kaiserin, daß laut dem Bericht des Hausmeisters im neuen Universitätshaus verschiedene Reparaturen vorzunehmen sind. Es müssen Mauern ausgebessert werden, die Marmorverkleidung im großen Saal und die Säulen im großen Hof repariert werden sowie verschiedene Räume ausgebessert und neu ausgemalt werden. Die Schäden wurden bereits durch den Baumeister Adalbert Hild und den Stukkateur Joseph Bolla besichtigt und Kostenvoranschläge von 261 fl. bzw. 210 fl. erstellt - 10. Juli 1771.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium berichten der Kaiserin, daß der Astronom Maximilian Hell um eine Reparatur im astronomischen Turm angesucht hat und bitten um die Bewilligung. Der Bau- und Maurermeisteradjunkt Adalbert Hild hat den Schaden bereits besichtigt und einen Kostenvoranschlag von 165 fl. erstellt - 11. April 1772.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium berichten der Kaiserin, daß laut der Mitteilung des Hausmeisters im neuen Universitätshaus fünf Dachrinnen mit Kupferblech auszukleiden seien und bitten um die Bewilligung für diese Reparatur; die Kostenvoranschläge des Kupferschmidts Obrist und des Ziegeldeckers Faller belaufen sich auf insgesamt 954 fl. 26 kr. - 16. September 1773.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium berichten der Kaiserin, daß sie gemäß eines jüngst erlassenen Dekrets die Sicherheit des Universitätsarrestes überprüft haben. Dabei wurden notwendige Reparaturen festgestellt, die auch bereits ausgeführt wurden. Die Kosten für den Baumeister Hild sowie für den Schlosser und den Steinmetz betragen insgesamt 419 fl. 18 kr.. Außerdem hat der Astronom Maximilian Hell erklärt, daß die Bodenplanken auf dem astronomischen Turm wegen der
Witterungseinflüsse unbrauchbar seien und daß eine Reparatur dringend nötig sei. Die erforderlichen Kosten für den Zimmermann betragen ca. 344 fl. und für den Spengler ca. 200 fl.. Sie bitten um die Bezahlung der bereits durchgeführten Arbeiten und um die Bewilligung der noch nicht durchgeführten - 14. Juni 1774.
Beilage: Maximilian Hell berichtet der Universität, daß die Bodenplanken auf der Galerie des astro nomischen Turmes durch Witterungseinflüsse unbrauchbar geworden seien. Der Schaden wurde bereits durch den Maurer Hild und den Zimmermann Ohmayr besichtigt, die eine rasche Reparatur empfehlen.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium bitten die Niederösterreichische Regierung, daß der eiserne Ofen, der sich in der Wohnung des Hausknechts Joseph Schmid im neuen Universitätshaus befindet, beibehalten werden darf. Der Rauchfangkehrer bestätigt, daß durch diesen Ofen keine Feuergefahr gegeben ist. Außerdem kann kein anderer Ofen gesetzt werden; die Beheizung der Wohnung ist aber nötig - 14. Dezember 1774.
Protokoll der Bauverhandlung: Franz Xaver von Stöckel und Franz Joseph Wenser haben beim Stadtrat um eine Bauverhandlung wegen des Neubaus des Pfannischen Hauses angesucht, da die Jesuiten einwenden, daß durch den Neubau die Kirche verdunkelt wird. Bei einer früheren Verhandlung waren keine Vertreter des Kollegs anwesend und es wurden auch sonst keine Einwände gemacht. Diese Besichtigung hatte ergeben, daß zwei Fenster bei Seitenaltären etwas verfinstert werden. Die Vorbesitzer haben bereits ein Stück Grund zugekauft, um die Lichtsituation zu verbessern. Die Verhandlung wird für den 30. April festgesetzt; als Vertreter der Stadt erscheinen Lorenz Haschka und Maximilian Bernhard Wöger sowie die Geschworenen Franz Hueber, Karl Wasserburger und Michel Wohlsperger, für das pfannisches Haus Dr. Froidevo [Froideveaux?] und der Maurer Molner, für die Universität die Doktoren Haggenmüller und Fritsch, für das Kolleg und die Kirche P. Christian Kribetzetter [?] und für das Haus zur schönen Laterne Joseph Zeillinger sowie der Baumeister Adalbert Hild. Es wird die Breite der Gasse und Abstand zwischen den einzelnen Gebäuden gemessen und entschieden, daß die Bittsteller berechtigt sind, das Haus nach den vorgelegten Plänen zu bauen. Außerdem werden vorhandene Schäden im Universitätshaus und im Haus zur schönen Laterne inspiziert [kollationierte Abschrift vom 23. Oktober 1770; erstellt durch den Expeditor Lorenz Haschka] - 20. Mai 1768.
Der Pedell Simon Thaddäus Thürr schickt dem Rektor und dem Konsistorium ordinarium den Inspektionsbericht, den der Hofbaumeister Trientel nach der Besichtigung des hinteren Arrestes "an deren Haupt- und Zwerch Mauern", des Gewölbes und des Ratssaales am 14. Mai abgegeben hat - 28. Mai 1770.
[Rückseite]: Der Rektor und das Konsistorium beschließen, daß gegen die Erben der Frau von Pfann ein ordentliches Verfahren eingeleitet wird; mit der Einleitung wird der Prokurator der Ungarischen Nation beauftragt - 27. August 1770 [2 Exemplare].
Beilage A: Der Pedell Simon Thaddäus Thürr berichtet dem Rektor und dem Konsistorium ordinarium, daß sich im alten Universitätshaus in jenem Teil des Ratssaales, der gegen das neuerbaute Pfannische Haus hin liegt, Schäden im Mauerwerk gezeigt haben. Außerdem gibt es Schäden im hinteren Arrest und im Gewölbe. Er bittet, daß diese Schäden durch einen Sachverständigen besichtigt werden - 9. Mai 1770.
Beilage B: Der Baumeister Paul Ulrich Trientl bestätigt, daß er am 14. Mai die Schäden inspiziert hat, die im alten Universitätshaus durch den Neubau eines
angrenzenden Hauses entstanden sind. Die schadhaften Stellen befinden sich im hinteren Arrest und im Gewölbe sowie im ersten Stock im Ratssaal [Abschrift] - Wien, 14. Mai 1770.
Der Rektor und das Konsistorium ordinarium befehlen dem Prokurator der Ungarischen Nation, Karl Jacob Edler von Cichini, zu veranlassen, daß gegen die Erben der Frau von Pfann eine Verhandlung durchgeführt wird [Konzept und Reinschrift] - 27. August 1770.
Das Konsistorium berichtet dem Stadtrat, daß vor dem Neubau des Pfannischen Hauses der Universität ein Revers bezüglich der Schadloshaltung ausgestellt wurde. Da sich laut dem Bericht des Pedellen nun Schäden gezeigt haben und durch den Baumeister Paul Ulrich Trientel bestätigt wurde, daß diese Schäden durch den Neubau verursacht wurden, sind die Gegner verpflichtet, die ents tandenen Schäden zu beheben [Konzept] - undatiert; nach 28. Mai 1770.
Beilage A: Die Kommissäre Johann Adam Fritsch und Joseph Haggenmüller berichten dem Rektor und dem Konsistorium ordinarium, daß wegen des Neubaus des Pfannischen Hauses am 9. März eine Besichtigung stattfand, bei der die Stadtkämmerer als Vertreter des Magistrats anwesend waren. Die Verbindung zwischen den beiden Häusern ist eine Mauer ohne Fenster oder sonstige Öffnungen; es wird daher nichts verbaut. Sie haben aber trotzdem noch keine Zustimmung für den Bau gegeben, sondern warten die Entscheidung des Konsistoriums ab. Niccolo von Bacasi [!] erklärt in seinem Gutachten, daß nichts gegen den Bau spricht - 6. April 1768.
[Rückseite]: Das Konsistorium erklärt, daß es keine Einwände gegen den Bau habe, wenn der Administrator der Pfannischen Häuser eine Sicherheitserklärung abgibt - Wien, 19. April 1768.
Beilage B: Ignaz Stöckl und Franz Ulrich Wenser bestätigen im Namen ihrer Gattinnen dem Rektor und dem Konsistorium, daß der Neubau des Pfannischen Hauses laut der Erklärung des Herrn von Bacassi ausgeführt wird und daß das Universitätshaus dadurch nicht beschädigt werden wird. Sollten denoch Schäden auftreten, haften sie dafür - 30. April 1768.
Beilage C: Bericht des Pedellen Simon Thaddäus Thürr vom 9. Mai 1770.
Beilage D: Gutachten des Baumeisters Paul Ulrich Trientl vom 14. Mai 1770.
Der Stadtrat Joseph Johann Wassermann bestätigt, daß er auf Bitte des Rektors und des Konsistoriums eine "Beschaus Tagsatzung" für den 27. November angesetzt hat und dazu Hofrat von Stöckel und Herrn von Wenser geladen hat - Wien, 20. November 1770.
Protokoll der Schadensbesichtigung: Der Rektor und das Konsistorium haben beim Stadtrat gegen Ignaz von Stöckl und Franz Ulrich von Wenser wegen der durch den Neubau des Pfannischen Hauses verursachten Schäden geklagt. Die Beklagten haben der Universität vor dem Neubau einen Schadlosrevers im Namen ihrer Ehefrauen ausgestellt. Die Schäden im Ratssaal und im hinteren Arrest wurden durch den Baumeister Paul Ulrich Triendl besichtigt; dieser bestätigt, daß sie durch den Neubau verursacht wurden. Auf Wunsch der Beklagten wurde für den 10. November eine Besichtigung festgesetzt. Als Vertreter der Stadt erschienen Lornez Haschka und Maximilian Bernhard Wöger sowie die Geschworenen Franz Hueber, Carl Wasserburger und Franz Wohlsperger, für die Universität Dr. von Cichini und Baumeister Paul Ulrich Trientl und für die Beklagten der Maurer Peter Mollner. Es wurden verschiedene neue Schäden sowie ältere Schäden, die durch den Neubau vergrößert wurden, festgestellt. Die Beklagten haften für diese Schäden [kollationierte Abschrift vom 12. Dezember 1770; erstellt durch den Expeditor Lorenz Haschka] - Wien, 1. Dezember
1770.
Beilage A: Bericht der Kommissäre Johann Adam Fritsch und Joseph Haggenmüller vom 6. April 1768.
Beilage B: Revers des Ignaz Stöckl und des Franz Ulrich von Wenser vom 30. April 1768.
Beilage C: Bericht des Pedellen Simon Thaddäus Thürr vom 9. Mai 1770.
Beilage D: Gutachten des Baumeisters Paul Ulrich Trientl vom 14. Mai 1770.
Rechnung Dr. von Cichinis für die Klage der Universität gegen die Inhaber des Pfannischen Hauses - undatiert; nach 1.November 1770.
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Weitere Bemerkungen

Bemerkung:Akten zur Klage gegen Inhaber des Pfannischen Hauses waren extra zusammengefaßt; wurde beibehalten. Etliche Beilagen mehrfach vorhanden.
 

Deskriptoren

Einträge:  Hagenmüller, Joseph < Haggemüller, Haggenmüller, Jurist; Wien, Universität > (gest. ca. 1793) (Person\H)
  Stöckl von Gerburg, Ignaz Franz Xaver Joseph < Jurist; Wien, Universität > (gest. ca. 1779) (Person\S)
  Dürr, Simon Thaddäus < Thürr, Pedell; Wien, Universität > (-1772) (Person\D)
  Fritsch, Johann Adam < Jurist; Wien, Universität > (ca. 1710-02.04.1784) (Person\F)
  Schmidt, Joseph [I] < Hausknecht; Wien, Universität > (-1803) (Person\S)
  Trientl, Paul Ulrich < Baumeister; Wien > (1700-06.04.1772) (Person\T)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

URL für diese Verz.-Einheit

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