AT-UAW/CA 1.0.190 Promotion des Thomas Carl Pickelmann zum Dr. med. - Frage der Ablegung des Glaubensbekenntnisses., 1754.02.03-1754.03.16 (Akt)

Archivplan-Kontext

ARCHIV DER UNIVERSITÄT WIEN (1225 (ca.)-20. Jh. (ca.))
- ARCHIVBESTÄNDE (1320-20. Jh. (ca.))
  - Rektoratsarchive und Studierendenevidenz (Matrikel, Promotionsprotokolle, Inskriptionen) (14. Jh.-20. Jh.)
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      - CA 1.0 Fasz. I, Universitätsgegenstände "in genere" (1403.09.01-1844.02.22)
        
        CA 1.0.189 Kompetenzaufteilung zwischen Konsistorium ordinarium und Konsistorium in judicialibus. (1754.12.19)
        CA 1.0.190 Promotion des Thomas Carl Pickelmann zum Dr. med. - Frage der Ablegung des Glaubensbekenntnisses. (1754.02.03-1754.03.16)
        CA 1.0.191 Finanzen der Universität - Zuständigkeit bei Zahlungen in Verlassenschaftssachen. (1755.06.11-1755.06.21)

Angaben zur Identifikation
Signatur:	AT-UAW/CA 1.0.190
Signatur Archivplan:	CA 1.0.190
Titel:	Promotion des Thomas Carl Pickelmann zum Dr. med. - Frage der Ablegung des Glaubensbekenntnisses.
Entstehungszeitraum:	03.02.1754 - 16.03.1754
Schachtelnummer:	5
Frühere Signaturen:	Reg. Nr. 179
Vorhanden:	Ja

Angaben zum Umfang
Umfang:	42 fol.
Archivalienart:	Akt/Dokument

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:

Der Rektor und Konsistorium bitten Kaiserin Maria Theresia, die Lizenzerteilung für Promovenden durch den Kanzler nicht aufzuheben. Anläßlich der bevorstehenden außerordentlichen Promotion des Medizinstudenten Thomas Carl Pickelmann protestierte der Dekan der Medizinischen Fakultät, Lorenz Edler von Heutschel im Namen des Direktors der Fakultät, Gerhard Van Swieten, gegen die Lizenzerteilung durch den Kanzler: es sei nicht nötig, den Kandidaten die Lizenz vor der Promotion zu erteilen; v.a. bei außerordentlichen Promotionen stehe es nur dem Landesfürsten zu, die Zulassung zur Promotion zu erteilen. Die Universität meint, dies verstoße gegen die der Universität verliehenen Privilegien: in der am 18. Juni 1365 ausgestellten Bulle Urbans V. wird dieses Recht festgelegt und in den Bullen Urbans VI. vom 20. Februar 1384 und Urbans VIII. vom 22. September 1625 wird dieses Recht bestätigt. Auch bei der Einführung von außerordentlichen Promotionen an der Medizinischen Fakultät am 7. Februar 1749 wurde verfügt, daß die Ablegung des Glaubensbekenntnisses vor dem Kanzler beibehalten werden soll und daß auch außerordentliche Promotionen von der Universität und nicht von der Landesfürstin vorgenommen werden. Zuletzt wird auf den Fall des Johann Wilhelm Managetta verwiesen, der 1621um die Zulassung zur Repetition angesucht hatte, da er in Padua promoviert hatte. Da seine Urkunden nicht die Formel "authoritate Apostolica et Caesarea" enthielt, wurde er zunächst abgewiesen und mußte die Einwilligung beim päpstlichen Nuntius einholen - 3. Februar 1755 (3 Exempl. - Reinschrift und zwei Konzepte).
Beilage A: Auszug aus der Bulle Urbans V. vom 18. Juni 1365: Recht des Kanzlers auf Erteilung der Lizenz.
Beilage B: Auszug aus der Bulle Urbans VIII. vom 22. September 1625: Zulassung zur Promotion oder Repetition erst nach Ablegung des Glaubensbekenntnisses vor dem Kanzler oder Vizekanzler und der Erteilung der Lizenz.
Rundschreiben des Universitätssyndicus Joseph Gregor Gewey im Namen des Rektors mit der Bitte um Gutachten, wie bezüglich der Promotion des Thomas Carl Pickelmann vorgegangen werden soll sowie die Gutachten des Rektors des Jesuitenkollegs, der Dekane und Senioren der Theologischen, Philosophischen und Juridischen Fakultät, der Direktoren der Theologischen und Philosophischen Fakultät und der Prokuratoren der Österreichischen, Sächsischen und Ungarischen Nation (Namen s. Personenindex) - 13. Februar 1755.
Beilagen A und B: vgl. Beilagen zur Supplik der Universität vom 3. Februar 1755 - Auszüge aus den Bullen Urbans V. und Urbans VIII.
Bestätigung des Universitätskanzlers Franz Anton Marxer, daß Thomas Carl Pickelmann vor ihm das Glaubensbekenntnis und den Eid auf die Unbefleckte Empfängnis Mariens abgelegt hat - 28. Dezember 1754 (Abschrift vom 15. Februar 1755).
Formloses Schreiben an den Rektor, in dem der Schreiber (Name nicht lesbar: Franciscus Antonius ?) erklärt, daß in der ihm übersendeten Hofresolution kein Grund zur Beanstandung wäre - 13. Februar 1755.
Der Rektor und Konsistorium ordinarium befehlen dem Pedell Jakob Zeisl, die Ankündigung für die am 20. März geplanten Promotionen an der Juridischen Fakultät abzunehmen und darüber Bericht zu erstatten - 16. März 1755.

Weitere Bemerkungen
Bemerkung:	Befehl des Rektors an Pedell war vermutlich Beilage zu einem anderen Schriftstück, da es mit "A" gekennzeichnet ist; möglicherweise falsch gereiht, da von Promotionen an der Juridischen Fakultät die Rede.