CA 3.727 Prozess gegen die Studenten Stephan Adalbert Finck und Emanuel Fabricius wegen Mordes an einen ungenannten Bildhauer, 1631.03.20-1632.04.07 (Akt)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:CA 3.727
Signatur Archivplan:CA 3.727
Titel:Prozess gegen die Studenten Stephan Adalbert Finck und Emanuel Fabricius wegen Mordes an einen ungenannten Bildhauer
Entstehungszeitraum:20.03.1631 - 07.04.1632
Schachtelnummer:124
Frühere Signaturen:Fasc. III, Lit. F, Regist. Nr. 16
Vorhanden:Ja

Angaben zum Umfang

Umfang:16 fol
Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zum Kontext

Ort:Wien

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Der Expedit der böhmischen Kanzlei Samuel David Schultz von Aichrymb [?] bezeugt auf Bitten von Stephan Adalbert Finck die im Zuge einer Wirtshausschlägerei mit Todesfolge von dem Wiener Gerichtsgeschworenen Pienlinger begangenen Verbalinjurien gegen die Universität Wien. - Wien, 20.03.1631 [Dominica Palmarum A. 1631].

Die Nö. Landesregierung teilt Rektor und Konsistorium der Universität Wien mit, dass zwei ungenannte Studenten wegen eines Mordes an einem ungenannten Bildhauer im Wiener "Stadtguardigericht" verhaftet wurden und beauftragt das universitätische Gericht mit der Prozeßführung gegen dieselben. - Wien, 01.01.1632

Rektor und Konsistorium der Universität Wien berichten der Nö. Landesregierung von der Untersuchung gegen die wegen Mordes angeklagten Studenten Stephan Adalbert Finck und Emanuel Fabricius und übergeben das Urteil (Tod durch das Schwert für Adalbert Fink, 14 Tage Gefängnis und Ausschluß von der Universität für Emanuel Fabricius) zur Ratifikation. - Wien, 19.01.1632

Dekret der Niederösterreichischen Regierung an den Rektor und Konsistorium wegen weiterer Untersuchungen, da sich die Täter mit übermäßiger Trunkenheit zu rechtfertigen suchen. - Wien, 21.01.1632

Die Nö. Landesregierung ratifiziert das Urteil: Adalbert Fink solle durch das Schwert hingerichtet werden, Emanuel Fabricius hingegen wird zu 1 1/2 Jahren Strafarbeit im Stadtgraben verurteilt. - Wien, 11.02.1632

Konzept des Berichts des Konsistoriums an die Regierung mit dem Ersuchen, das Stadtgericht zur Bereitstellung des Henkers und der Gerichtsdienern zu veranlassen [auf Rückseite Vermerk vom 17.02.1632 über den Auftrag an den Stadtrichter].

Die Nö. Landesregierung teilt Rektor und Konsistorium der Universität Wien mit, dass dem zum Tode verurteilten Adalbert Fink durch Fürsprache der Kaiserin das Leben geschenkt wurde, er ist, bis ein endgültiges Urteil gegen ihn gefällt wurde, weiterhin im Gefängnis zu belassen. - Wien, 18.02.1632

Die Nö. Landesregierung teilt Rektor und Konsistorium der Universität Wien mit, dass Adalbert Fink vom Tag seiner Begnadigung an noch acht Tage im Gefängnis verbleiben muß, nach Endigung dieser acht Tage ist er auf freien Fuß zu setzen. - Wien, 20.02.1632

Die Nö. Landesregierung teilt Rektor und Konsistorium der Universität Wien mit, dass der Student der Rechte Emanuel Fabricius um eine Milderung seiner Strafe angesucht habe, die ihm auch erteilt wurde. Er wird von der Strafarbeit im Stadtgraben entlassen und kann weiterhin seine Studien fortsetzen. - Wien, 07.04.1632

Angaben zur Benutzung

Sprache:Deutsch
Material:Papier

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:Das Zeugnis des David Schulz von 1631 gehört vermutlich zu einem anderen Gerichtsfall.
Zum Mordfall (das Opfer war der Bildhauer Michael Wischenauer) und der in letzter Minute erfolgten Begnadigung Finks s. Realis [d. i. Gerhard Robert Walter von Coeceklberghe-Dützele], Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien [...]. Bd. 1. Wien 1846. S. 435f.; A. Goldmann, Die Wiener Universität 1519-1740 (= Separatabdruck aus Bd. VI der 'Geschichte der Stadt Wien'). Wien 1917. S. 55.
 

Deskriptoren

Einträge:  Fink, Stephan Adalbert < Finkius, Student; Wien, Universität > (1. Hälfte 17. Jht.) (Person\F)
  Fabricius, Emanuel < Student; Wien, Universität > (1. Hälfte 17. Jht.) (Person\F)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=224997
 

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