CA 3.916 Rektor und Konsistorium der Universität Wien contra Johann Kaspar Krafft und Dekan Johann Wilhelm Mannagetta wegen diverser Delikte, 1569.07.31-1627.12.01 (Akt)

Archivplan-Kontext

ARCHIV DER UNIVERSITÄT WIEN (1225 (ca.)-20. Jh. (ca.))
- ARCHIVBESTÄNDE (1320-20. Jh. (ca.))
  - Rektoratsarchive und Studierendenevidenz (Matrikel, Promotionsprotokolle, Inskriptionen) (14. Jh.-20. Jh.)
    - Universitätskonsistorium (1403.09.01-19. Jh.)
      - CA 3 Fasz. III, Parteisachen A-Z (1459.04.01-1838.04.11)
        
        CA 3.915 Mitteilung, dass der geheime Hofsekretär Tobias Gerting zum landesfürstlichen Rat ernannt wurde (1627.11.17)
        CA 3.916 Rektor und Konsistorium der Universität Wien contra Johann Kaspar Krafft und Dekan Johann Wilhelm Mannagetta wegen diver... (1569.07.31-1627.12.01)
        CA 3.917 Amtshilfe durch das universitätische Gericht in dem Rechtsstreit Andreas de Alvarodo contra Anna von Gabrin wegen Injuri... (1637.03.31)

Angaben zur Identifikation
Signatur:	CA 3.916
Signatur Archivplan:	CA 3.916
Titel:	Rektor und Konsistorium der Universität Wien contra Johann Kaspar Krafft und Dekan Johann Wilhelm Mannagetta wegen diverser Delikte
Entstehungszeitraum:	zwischen 31.07.1569 und 01.12.1627
Schachtelnummer:	127
Frühere Signaturen:	Fasc. III, Lit. G, Nr. 14
Vorhanden:	Ja

Angaben zum Umfang
Umfang:	13 fol
Archivalienart:	Akt/Dokument

Angaben zum Kontext
Ort:	Wien

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:

Bericht der Medizinischen Fakultät an Rektor und Konsistorium der Universität Wien zu dem Ausschluß des Johann Kaspar Krafft, Mitglied der Medizinischen Fakultät, wegen Ehebruch, Vergewaltigung, diverser Kapitaldelikte und Giftmischerei und Dekan Johann Wilhelm Mannagetta wegen Fälschung von Dokumenten. - Wien, 24.11.1627
[Beilage A]: Dekret der Nö. Landesregierung an Rektor und Konsistorium der Universität Wien die Relegation des Dr. Siderium aus Österreich betreffend. - Wien, 31.07.[15]69, Abschrift
[Beilage B]: Brief von Johann Thuilius an Johann Kaspar Krafft. - Padua, 03.12.1623, 2 Abschriften
[Beilage C]: Brief von Dekan Mannagetta an die Medizinische Fakultät. - 30.07.[1627]

Die Medizinische Fakultät berichtet Rektor und Konsistorium von der Bitte Kraffts, die Anschuldigungen gegen ihn zu beweisen, oder Denunzianten zu nennen und ihm seine Stelle an der Fakultät nicht zu entziehen. Die Medizinische Fakultät meint die Anschuldigungen nicht beweisen zu müssen, denn es sei "communis rumor" und berichtet, dass "das gemeine geschrey alhie dise seine inzicht genugsamb denuncirt [habe]". Krafft wird aus der Fakultät ausgeschlossen, da er sich eines "dem medicus hochverbottene[n] actus" schuldig gemacht habe und nicht das ehrenhafte Leben führt, welches in den Statuten der Fakultät gefordert wird. - 25.08.1627

Rektor und Konsistorium befehlen dem Dekan und der Medizinschen Fakultät, dass ein Termin für die Tagsatzung für den Rechtsstreit mit Johann Kaspar Krafft vereinbart wird und dass dieser derzeit in seinem Amt bleibt. - 28.09.1627

Rektor und Konsistorium befehlen der Medizinischen Fakultät, dass ein Termin für die Tagsatzung im Rechtsstreit mit Dekan Mannagetta vereinbart wird und dass er derzeit sein Amt weiterhin ausüben kann. - 28.09.1627

Die Nö. Landesregierung befiehlt Rektor und Konsistorium der Universität Wien, die überführten Ehebrecher Dr. Krafft, Dr. Puchau und Dr. Gallner streng zu bestrafen und künftig in dergleichen und ähnlichen Delikten wie Hurerei oder Konkubinat ähnlich streng zu verfahren. - Wien, 01.12.1627