AT-UAW/CA 1.0.570 Diplome - Verwendung von echtem bzw. lackiertem Pergament., 1821.07.22-1821.09.05 (Akt)

Archivplan-Kontext

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        CA 1.0.570 Diplome - Verwendung von echtem bzw. lackiertem Pergament. (1821.07.22-1821.09.05)
        CA 1.0.571 Ehrendoktorate - Ausstellung der Diplome, Ablegung des Eides und Präsentation vor dem Kanzler. (1821.08.28)

Angaben zur Identifikation
Signatur:	AT-UAW/CA 1.0.570
Signatur Archivplan:	CA 1.0.570
Titel:	Diplome - Verwendung von echtem bzw. lackiertem Pergament.
Entstehungszeitraum:	22.07.1821 - 05.09.1821
Schachtelnummer:	11
Frühere Signaturen:	Reg. Nr. 557
Vorhanden:	Ja

Angaben zum Umfang
Umfang:	15 fol.
Archivalienart:	Akt/Dokument

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:

Der Rektor Andreas von Stifft schickt dem Universitätssyndicus Georg Scheidlein die Klageschrift des Matthias Macher und befiehlt ihm, darüber den Pedellen zu befragen - 24. Juli 1821.
Matthias Macher bittet den Rektor, er möge dem Pedellen befehlen, die Diplome, die Macher erhalten soll, auf echten und unlackiertem Pergament auszustellen, da sich bei dem lackierten Pergament der Lack mitsamt der Schrift löst. Die Taxen für die Ausstellung wurden zwar erhöht, aber der Pedell bzw. während seiner Krankheit dessen Tochter verwenden immer noch schlechtes Pergament für die Diplome - Wien, 22. Juli 1821.
Das Konsistorium befiehlt dem Pedellen Anton Phillebois sich zu den Vorwürfen zu äußern, daß sich bei dem lackierten Pergament, das er zur Ausstellung von Diplomen verwendet, der Lack mitsamt der Schrift löst und daß seine Tochter während seiner Krankheit schlechtes Pergament für die Diplome verwendet habe - Wien, 26. Juli 1821.
Der Pedell Anton Phillebois antwortet dem Rektor und Konsistorium, daß er bereits seit einigen Jahren die Diplome auf lackierten Pergament ausstelle. Bis jetzt hat sich niemand bei ihm darüber beschwert, daß die Qualität nicht gut genug sei oder daß sich der Lack mitsamt der Schrift löse. Seiner Ansicht nach sei das lackierte Pergament besser als das echte, da es glatter und dadurch besser zu beschreiben sei und auch billiger sein. Außerdem gäbe es in Wien nur einen Pergamenthersteller - Michael Simon - der echtes Pergament herstelle. Deshalb könnte er damit keinen so großen Vorrat anlegen, wie er es derzeit tue. Der Vorwurf, daß während seiner Krankheit seine Tochter die Diplome ausgefertigt habe und dazu schlechtes Pergament verwendet habe, sei ungerechtfertigt. Seine Tochter, die Gattin des Anton Peck, habe für ihn das Pergament nur bestellt. Dieses hatte dieselbe Qualität wie das Pergament, das er selbst bestellt habe. Schließlich bittet der Pedell das Konsistorium, daß er zunächst den bestehenden Vorrat an lackiertem Pergament verbrauchen dürfe, falls der Beschluß gefällt würde, künftig echtes Pergament zu verwenden, da er diesen nicht zurückgeben oder umtauschen kann - Wien, 28. Juli 1821.
Beilage: Abschrift des Konsistorialdekrets vom 26. Juli 1821.
Reg. Nr. 1 ad 557: Der Rektor Andreas von Stifft bestimmt, daß die Frage der Ausstellung der Diplome in einer eigenen Verhandlung vom Konsistorium behandelt werde und befiehlt, daß dem Pedell aufgetragen werden soll, Diplome vorläufig nur auf echtem Pergament auszustellen. Weiters soll in Erfahrung gebracht werden, wodurch sich die Diplome auszeichnen, die laut Bericht des Pedellen "mit einer besonderen Eleganz" ausgefertigt wurden und welche Gebühren dafür eingehoben wurden - 30. Juli 1821.
Das Konsistorium befiehlt dem Pedellen, Diplome vorläufig nur auf echtem Pergament auszustellen und über die Diplome "mit besonderer Eleganz" zu berichten [s.o.; Konzept] - Wien, 30. Juli 1821.
Reg. Nr. 2 ad 557: Der Pedell Anton Phillebois berichtet dem Rektor und Konsistorium, daß einige wenige Kandidaten Sonderwünsche für die Ausstellung ihres Diploms hätten. Das bessere Pergament oder die Siegelkapseln würde von ihnen selbst besorgt; was die Ausfertigung durch den Pedell anlangt, so gäbe es keine Unterschiede zu normalen Diplomen und er habe auch keine Extragebühren dafür eingehoben - Wien, 1. August 1821.
Beilage: Abschrift des Konsistorialdekrets vom 30. Juli 1821.
Das Konsistorium bestätigt seine Verfügung, daß Diplome nur mehr auf echtem Pergament ausgestellt werden dürfen und befiehlt dem Pedellen, diese Vorschrift mit sofortiger Wirkung zu befolgen und keine Sonderwünsche nach besserem Material mehr zu berücksichtigen - Wien, 5. September 1821.