126.1 Typar des Collegium Poetarum et Mathematicorum, 1501 (Dokument (Objekt))

Archivplan-Kontext
ARCHIV DER UNIVERSITÄT WIEN (1225 (ca.)-20. Jh. (ca.)) SAMMLUNGEN 126 Siegeltypare (Petschafte) (14. Jh.-20. Jh.) 126.1 Typar des Collegium Poetarum et Mathematicorum (1501) 126.2 Typar des "Sigillum maius Universitatis Viennensis" (Ältestes "Großes Siegel") (1365)

Signatur:

126.1

Signatur Archivplan:

126.1

Angaben zur Identifikation
Titel:	Typar des Collegium Poetarum et Mathematicorum
Entstehungszeitraum:	1501
Objektbeschreibung:	Silbertypar mit beweglichen Haltebügel an der Rückseite, Durchmesser: 41 mm,
Bemerkung:	Von den Insignien des Poetenkollegs, die der Augsburger Maler Hans Burgkmair in einem Holzschnitt festgehalten hat, ist nur das silberne Typar (Siegelstempel) erhalten geblieben. Ursprünglich war dieses Siegel zur Beglaubigung von Promoti-onsurkunden für poetae laureati (mit dem Lorbeer gekrönte Dichter) gedacht. Ein zeitgenössisches Diplom mit dem Ab-druck dieses Siegels ist jedoch nicht überliefert. Konrad Celtis hat dieses "sigillum argenteum" der Universität Wien testa-mentarisch vermacht. Das Siegelfeld zeigt den Gott Apollo mit Strahlenkrone, einen Pfeil auf die am Boden liegende, be-reits getroffene Phytonschlange abschießend, ihm gegenüber Merkur mit Flügelhelm und Botenstab eine Flöte spielend. Die Umschrift in Majuskelschrift lautet: SIGILLVM : COLLEGII : POETARVM : VIENNAE**. Zwischen Beginn und Ende der Umschrift schwebt der einköpfige Königsadler mit dem Brustschild Maximilians I. In Burgkmairs Holzschnitt ist dagegen an dieser Stelle der Doppeladler dargestellt, den Maximilian seit 1486 - nicht erst seit seiner Kaiserkrönung (1508) - in seinen Siegeln führte. Auf dem Haltebügel, der mit einem Scharnier mit der Siegelplatte verbunden und durch eine dreipaßförmige Öse durchbrochen ist, befindet sich die Inschrift: CHVN CELTIS mit seitenverkehrt geschnittenem S neben dem Celtis-Monogramm.

Weitere Bemerkungen
Material:	Silber
Format:	Durchmesser 41 mm

Literatur:

Franz GALL, Die Insignien der Universität Wien (Graz/Köln 1965), S. 86-88; DERS., Sigillum Collegii Poetarum Viennae. In: Archivalische Zeit-schrift 54 (1958) 157-161; Erich GRITZNER, Die Siegel der deutschen Universitäten in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz (= Siebmacher 1/8A, Nürnberg 1906), S. 49; Helmuth GRÖSSING - Richard MAUTERER, Das Siegel des Konrad Celtis im Archiv der Universität Wien. In: Archiv für Geschich-te der Naturwissenschaften 13 (1985), S. 609-612.

Ansichtsbild: