Identifikationsbereich |
Signatur: | AGV |
Signatur Archivplan: | AGV |
Titel: | Akademischer Gesangverein (AGV) |
Entstehungszeitraum: | 1858 - ca. 1938 |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte/Biogr. Angaben: | Der Wiener Akademische Gesangverein (AGV) entwickelte sich aus der sogenannten "Juristenliedertafel", einer informellen Gruppe von Studenten, die studentisches Liedgut pflegten. Ab 1856 war Rudolf Weinwurm deren musikalischer Leiter. 1858 erfolgte die formelle Gründung als "Akademischer Gesangverein an der k.k. Universität in Wien". Ab den 1880er Jahren dominierten allmählich die großdeutsch-national ausgerichteten Mitglieder und der ursprünglich allen Studenten offenstehende Verein entwickelte sich zu einer studentischen Korporation. Diese konstituierte sich 1896, ab 1899 hatte die Korporation eigene Waffen und ab 1904 Vollcouleur; 1906 wurde der Altherrenverband der Korporation gegründet. 1920 erfolgte die Umbenennung in "Wiener Akademische Sängerschaft Ghibellinen"; 1924 verlieh der Akademische Senat dem Verein den Titel "Universitätssängerschaft". 1931 übersiedelte der Verein, der bis dahin im Hauptgebäude der Universität angesiedelt war, in ein eigenes Haus in der Albertgasse 51 (8. Bezirk). Nach dem Anschluss 1938 wurde die Universitätssängerschaft ebenso wie sonstige Studentenorganisationen aufgelöst und in den Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund übernommen. Die bisherigen Ghibellinen organisierten sich als "Kameradschaft Ulrich von Hutten" neu. Durch den 2. Weltkrieg kamen die Vereinsaktivitäten nahezu zum Erliegen. Nach Kriegsende kam es allmählich zu einer Neukonsoldierung: 1947 wurden erste Kontakte mit der an der Technischen Hochschule angesiedelten "Wiener technisch-akademischen Sängerschaft Nibelungia" aufgenommen, mit der 1949 eine Neugründung als "Akademischer Gesangverein zu Wien" erfolgte. 1952 erfolgte in Anlehnung an die Kartellsängerschaften in Graz und Innsbruck die Umbenennung in "Akademische Sängerschaft Barden"; 1959 wurde ihnen erneut der Titel "Universitäts-Sängerschaft" verliehen, unter welchem Namen sie bis heute besteht. 1960 wurde der bis dahin als reiner Männerchor geführte Verein (bei der Aufführung von Stücken für gemischten Chor wurden Damen anderer Wiener Chöre beigezogen) um einen Damenchor erweitert, die im "Kammerchor", der anspruchsvollere Chorliteratur aufführte, wirkten. Dieser wurde in den 1990-er Jahren wieder aufgegeben. Zu den Ehrenmitgliedern des AGV zählten u. a. Johannes Brahms, Richard Wagner, Theodor Billroth, Anton Bruckner, Julius Wagner-Jauregg oder Johannes Schober.
Literatur: oeml; Gudrun Barbara Bramer, 150 Jahre Akademisches Musizieren an der Universität Wien 1858-2008. Phil. Dipl.arbeit Wien 2008; Website der Universitäts-Sängerschaft "Barden zu Wien (http://www.barden.at/) |
Archivierungsgeschichte: | Offenbar verblieben die Akten des Vereins nach dessen Übersiedlung in das eigene Vereinshaus 1931 im Hauptgebäude der Universität. Es gab weder eine spezielle Verfügung des Vereins über die Übergabe der Akten noch beanspruchte er die Herausgabe (auch nicht nach der Neugründung 1949). Anlässlich einer Räumung im Kellerbereich der Universität 1979 wurden die stark verschmutzten und beschädigten Akten gefunden und in das Universitätsarchiv gebracht. In den folgenden Jahren kam es zur Aufarbeitung der Bestände durch Studenten der Musikwissenschaft unter Anleitung von Prof. Theophil Antonicek (vgl. UA 1420 aus 1988). Allerdings wurde die dabei erstellte Ordnung nach Schachteln (s. Datei: Akadem_Gesangverein.doc) mittlerweile wieder aufgelöst (11.12.2014). |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Geschäftsbücher, Mitgliederevidenz, gesammelte Konzertprogramme, Einladungen u. ä., die als "Pickbücher" zusammengefasst wurden, Jahresberichte, Vereinspublikationen, Notenmaterial |
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Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: AT-UAW/131.58 Dopsch, Alfons; Teilnachlass, 1873-1953 (Bestand)
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Dateien |
Dateien: | - Akadem_Gesangsverein.doc
- Akadem_Gesangsverein.pdf
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=2742 |
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