CA 3.1991 Heilung der Barbara Wigerlin von der Syphilis, 1645.12.29-1646.06.16 (Akt)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:CA 3.1991
Signatur Archivplan:CA 3.1991
Titel:Heilung der Barbara Wigerlin von der Syphilis
Entstehungszeitraum:29.12.1645 - 16.06.1646
Schachtelnummer:141
Frühere Signaturen:Fasc. III, Lit. M, Nr. 23
Vorhanden:Ja

Angaben zum Umfang

Umfang:38 fol
Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zum Kontext

Ort:Wien

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Der Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Wien befiehlt laut Dekret der Nö. Landesregierung den Hofmedicis Konrad Wechtler, Johann Ludwig und Johann Ferdinand Tittel die Ärzte von St. Marx zu befragen, und zwar bezüglich der "Weibsperson Barbara genandt", welche vom Stadtrichter vom "wassergewelb" [wahrscheinlich ein Badehaus] in das Spital St. Marx geschickt wurde, da bei ihr „Franzosen“ gefunden wurden [Syphilis]. Die drei Ärzte sollen herausfinden wer ihr das "holzwasser" [Guajak] verabreicht hat, ob ihr Rauchkuren verabreicht wurden und was sie gegessen hat. 15.04.1646
Rektor und Konsistorium der Universität Wien teilten der Nö. Landesregierung mit, dass Kommissare für den vorliegenden Fall ernannt wurden und legen die bisherigen Akten zum Fall bei. 02.06.1646

[Beilagen 1-4 mit jeweils einer Kopie von Rezept 1 und 3 sowie schriftliche Aufzeichnungen über die Kur von Peter Magier für Barbara Wigerlin]

[Beilage A:] Die Nö. Landesregierung befiehlt Rektor und Konsistorium der Universität Wien die genauen Umstände der Flucht Barbara Wigerlins aus dem Spital St. Marx zu untersuchen und einen Bericht abzustatten, warum der behandelnde Arzt Dr. Peter Magier unterschiedliche, nicht korrespondierende Atteste abgegeben hat bzw. die Rezepte der Apotheke durchzusehen. 21.04.1646

[Beilage B:] Rektor und Konsistorium der Universität Wien teilen der Nö. Landesregierung mit, dass Peter Magier wie befohlen vernommen wurde und die Aussage unter C beiliegt. Die Rezepte seien nicht mehr in der Apotheke gewesen und somit verloren. 26.04.1646

[Beilage C:] Konrad Wechtler, Johann Ludwig und Johann Tittel berichten Dekan und Medizinsicher Fakultät vom Verhör des Arztes von St. Marx, welcher bei der Ankunft der Barbara Wigerlin keine Syphilis feststellen konnte. 27.04.1646
Auszug der Aussagen von Peter Magier, dem „Obervatter“ von des St. Marxer Spitals und dessen Ehefrau und dem Patienten Georg Müller. s.d., s.l.

[Beilage D:] Peter Magier teilt dem Stadtrichter [der Stadt Wien] mit, dass ihm am 27. Dezember 1645 aufgetragen wurde, die Barbara Wigerlin zu untersuchen. Die Diagnose war Syphilis. Wien, 29.12.1645

[Beilage E:] Erneute Aussage von Peter Magier. Wien, 24.02.1646

[Beilage F:] Fragenkatalog („Fragstück“) für die Aussage von Peter Magier. [fehlt]

[Beilage G:] Peter Magier berichtet Rektor und Konsistorium der Universität Wien, dass alle Rezepte dem Unterrichter übergeben wurden, als sich Barbara Wigerlin noch auf der Schrann befunden hat, wo die Syphilis erkannt wurde und beschreibt, wie die Kur verlaufen ist. Er gibt an, dass Barbara Wigerlin in seiner Anwesenheit keine "verdachtige[n] reden [...] gebraucht haben" soll, aber erwähnt hat, dass sie sich ein Leid antuen würde, wenn die Kur nicht bald anschlägt. 26.04.1646

[Beilage H:] Johann Konrad Wechtler und Georg Trogenig berichten Rektor und Konsistorium der Universität Wien, dass die beiden Apotheker Hans Ludwig Gebhardt und Jonas Ulrich keine Rezepte des Peter Magier für Barbara Wigerlin mehr besitzen. 28.05.1646
[Die Nö. Landesregierung] befiehlt Rektor und Konsistorium der Universität Wien Peter Magier nicht – wie bereits geschehen – einen schriftlichen Bericht abzuverlangen, sondern ihn mündlich zu verhören. 14.05.1646

Peter Magier berichtet Rektor und Konsistorium der Universität Wien zum zweiten Mal von der Kur der Barbara Wigerlin, da die Nö. Landesregierung in dem Glauben steht, er hätte eine Krankheit diagnostiziert, die sie nicht hat. Er legt die Rezepte aus der Apotheke Zum roten Krebs im Orginal und in Kopie bei und beschreibt erneut die vorgenommene Kur in St. Marx, die er dem dortigen Arzt schriftlich vorgelegt hatte. Zudem hätte auch der Wiener Bader Meister Baltasar Liedel ausgesagt, dass die Patientin an der Syphilis erkrankt sei. 25.05.1646

Die Nö. Landesregierung teilt Rektor und Konsistorium der Universität Wien mit, dass die übergebenen Rezepte nicht aus der Zeit stammen, in der Barbara Wigerlin in St. Marx war. Es wird bestätigt, dass die zwei Attestationes des Magier zwar nichts Widersprüchliches aussagen, aber dennoch Fragen offen sind und befehlen ein weiteres Verhör des Magier um herauszufinden, warum sie nun noch kranker und mit "ungehailten blattern arrestiert" wurde. – Wien, 16.06.1646

Angaben zur Benutzung

Sprache:Deutsch
Material:Papier
 

Deskriptoren

Einträge:  Ludwig, Johann < Mediziner; Wien, Universität > (-29.10.1666) (Person\L)
  Magier, Peter von (Person\Einzelperson)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=276912
 

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