Identifikationsbereich |
Signatur: | AT-UAW/131.137 |
Signatur Archivplan: | 131.137 |
Titel: | Jesinger Alois, Teilnachlass |
Entstehungszeitraum: | 1919 - 1945 |
Schachtelnummer: | 1243-1244 |
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Angaben zum Kontext |
Verwaltungsgeschichte/Biogr. Angaben: | Alois Jesinger wurde am 19. Mai 1886 in Weseritz (Böhmen) als Sohn eines Volksschullehrers geboren. Nach der Matura studierte er Deutsche und Klassische Philologie an der Universität Wien, wo er im Jahre 1910 zum Doktor der Philosophie promovierte. Im Jahre 1912 begann seine Berufslaufbahn als Praktikant an der Universitätsbibliothek von Czernowitz. Im Jahre 1913 wurde er dort zum Assistenten befördert. Im Jahre 1914 erfolgte die provisorische Überstellung an die Wiener Universitätsbibliothek, der er schließlich ab dem Jahre 1919 endgültig zugehörig war. Jesinger war einer jener Bibliothekare, die sich für die Einführung der Preußischen Instruktionen an den österreichischen Bibliotheken einsetzen. Am 16. Juli 1938 wurden Jesinger (der selbst erst 1938 der NSDAP beigetreten war) die Direktionsgeschäfte der UB Wien als Nachfolger von Johann Gans übergeben. Gans wurde auf Grund der Tatsache, daß er seit 23. November 1923 Mitglied der katholischen Studentenverbindung Austria-Wien war und er in der Zeit des österreichischen Ständestaates den Posten eines Dienstellenleiters der Vaterländischen Front bekleidet hatte, zum „einfachen Referenten“ zurückgestuft. Die offizielle Ernennung Jesingers zum Direktor der UB Wien erfolgte allerdings erst am 24. Mai 1941. Dieses Amt bekleidete er bis zur Amtsenthebung am 5. Mai 1945. Walter Pongratz äußert sich folgendermaßen über Jesingers Tätigkeit: „Er war stets ein väterlicher Betreuer der Ausbildungskandidaten, ein liebenswürdiger, hilfsbereiter Kollege und seinen Untergebenen gegenüberein wohlwollender, gerechter Vorgesetzter von altösterreichischer Korrektheit.“ Am 7. September 1945 wurde er schließlich völlig des Dienstes enthoben. Mit 31. August 1946 wurde er in der Folge in den dauernden Ruhestand versetzt. Danach war er jedoch noch als Leiter der Büchersortierungsstelle tätig, die in der Nationalbibliothek eingerichtet worden war, um die Restitutionen geraubter Bücher durchzuführen. Am 19. Juli 1961 wurde Jesinger mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Am 31. Oktober 1964 verstarb er schließlich in Wien an einem Gehirnschlag. |
Aktenbildner / Provenienz: | Universitätsbibliothek Wien |
Archivierungsgeschichte: | Der Nachlass wurde mit dem Aktenbestand der Universitätsbibliothek im Juni 2012 an das Universitätsarchiv abgeliefert. |
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Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Illegale Flugschriften, Plakate aus der NS-Zeit (1938-1945), Verzeichnis von Inkunabeln, Berechnungen zur Grundfläche der Universitätsbibliothek, Manuskript: Abriss der Geschichte und des gegenwärtigen Zustandes der UB Wien 1936, Statistiken 1938-1940, 1 Brief von Heinrich Stefan Peschka an Freiherr von Ferneck 1934. |
Umfang: | 2 Archivschachteln, 1 Planmappe |
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Informationsbereich |
Archivalienart: | Nachlass / Vorlass |
Bemerkung: | Zu den Flugschriften und Zeitungen vgl. den Bestand Wiener Stadt- und Landesarchiv, Gauarchiv Wien, Gaurchiv: Unterlagen der Verbotszeit. |
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Deskriptoren |
Einträge: | Jesinger, Alois (19.05.1886-31.10.1964; Bibliothekar) (Person\J) |
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URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=304856 |
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