J Alt 7 Ivokapelle und Juristenschule, 1635.09.26-1801.02.09 (Serie)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Signatur:J Alt 7
Signatur Archivplan:J Alt 7
Frühere Signaturen:Fasc. VII
Titel:Ivokapelle und Juristenschule
Entstehungszeitraum:26.09.1635 - 09.02.1801
Schachtelnummer:30-33

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte/Biogr. Angaben:Die Juridische Fakultät besaß seit 1384 ein eigenes Gebäude in der Schulerstraße (Nr. 14), das als "Juristenschule" bzw. als "Collegium juristarum" bezeichnet wurde. 1397 wurde das Gebäude erweitert, nachdem der Rektor Koloman Kolb das Nachbargebäude erwarb und der Fakultät stiftete. Das Gebäude verfügte über eine Stube, die für Fakultätsversammlungen genutzt wurde, über mehrere Wohnungen für Professoren, einen Hörsaal sowie über zwei Kapellen, die dem Fakultätspatron, dem Hl. Ivo Hélory (1253-1303), geweiht waren. Die beiden Kapellen standen wohl für die Teildisziplinen geistliches und weltliches Recht. Die Kapelle wurde für Fakultätsfeiern genutzt, im Laufe der Zeit wurden verschiedene Messtiftungen eingerichtet, die von einem von der Fakultät ernannten Benefiziaten gehalten wurden. Die unter der Kapelle liegende Gruft diente als Begräbnisstätte für Fakultätsmitglieder.
1627 wurden Juristenschule und Ivokapelle bei einem großen Stadtbrand zerstört. Beim Wiederaufbau wurde anstelle der beiden Kapellen eine Kapelle errichtet, die 1670 geweiht wurde. Baurechnungen des 17. und v. a. des 18. Jahrhunderts belegen die prachtvolle Ausstattung der Kapelle.
Nach der Fertigstellung der Neuen Aula (heute Akademie der Wissenschaften) wurde die Fakultät angewiesen, das Gebäude zu räumen. Die Juristenschule wurde zunächst an das Wiener Erzbistum verkauft und ein Büßerinnenkloster eingerichtet. 1759 kaufte der Piaristenorden das Gebäude und richtete 1763 eine Real- und Handelsschule ein. Die Ivokapelle wurde wieder an die Juridische Fakultät übergeben. 1761 übertrug die Fakultät den Piaristen die geistliche Betreuung der Kapelle. Mit dem Verkauf der Juristenschule an den Kaufmann Christoph Freiherrn von Nako 1789 wurde auch die Kapelle profaniert, das Gebäude wurde zu einem Zinshaus umgestaltet. Heute steht hier ein Neubau aus den Jahren 1899/1900, nur eine Gedenktafel erinnert noch an die Juristenschule und die Ivokapelle.
Literatur:
Franz Gall, Die Sankt Ivo-Kapelle in Wien, in: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich F. XXXVI (1964). S. 491-508.
Felix Czeike, Historisches Lexikon Wien. Bd. 3. Wien 1994 (Stichworte Ivokapellen bzw. Juristenschule).
Kurt Mühlberger, Das Alte Universitätsviertel. Die Universität im Mittelalter, in: Stätten des Wissens. Die Universität Wien entlang ihrer Bauten 1365-2015, hrg. von Julia Rüdiger/Dieter Schweizer. Wien/Köln/Weimar 2015. S. 13-41, hier S. 27.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Umfang:3 Schachteln

Informationsbereich

Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zur Benutzung

Findhilfsmittel:Elenche vorhanden. Elench zu J Alt 7.1 (Ivokapelle und Juristenschule - Akten) s. Schachtel 30, Elench zu J Alt 7.2 (Ivokapelle und Juristenschule - Rechnungen) s. Schachtel 31.
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=378908
 

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