J Alt 3.2 Versorgungsgesellschaft der Advokaten, 1799.03.03-1840 (ca.) (Serie)

Archivplan-Kontext

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        J Alt 3.1 Advokaten A-Z (1795.08.31 (ca.)-1844.02.27)
        J Alt 3.2 Versorgungsgesellschaft der Advokaten (1799.03.03-1840 (ca.))
        
        J Alt 3.2.1 Errichtung der Gesellschaft zur Versorgung der mittellosen und gebrechlichen Rechtsfreunde (1799.03.03-1800.11.27)
        
        J Alt 3.3 Mitglieder und Begünstigte der Versorgungsgesellschaft der Advokaten (1813.05.22 (ca.)-1833.04.02)

Identifikationsbereich
Signatur:	J Alt 3.2
Signatur Archivplan:	J Alt 3.2
Frühere Signaturen:	Fasc. III
Titel:	Versorgungsgesellschaft der Advokaten
Entstehungszeitraum:	03.03.1799 - ca. 1840
Schachtelnummer:	14

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte/Biogr. Angaben:

Erste Bemühungen um die Schaffung einer Versorgungsgesellschaft sind 1799/1800 belegt, als der Hof- und Gerichtsadvokat Ferdinand Frischherz [sen.] der Fakultät die Einrichtung einer "Gesellschaft zur Versorgung der mittellosen und gebrechlichen Rechtsfreunde" vorschlug. Der Vorschlag wurde von der Fakultät akzeptiert (s. J Alt 3.2.1), ob die Gründung tatsächlich zustande kam, kann mangels Quellen nicht gesagt werden.
Die tatsächliche Gründung der "Gesellschaft zur Versorgung mittelloser und gebrechlicher Wiener Advokaten und Mitglieder der Wiener juridischen Fakultät" erfolgte 1812. Die finanzielle Grundlage bildete ein Legat des 1805 verstorbenen Juristen Leopold Christian, der in seinem Testament rund 17.000 Gulden für die Unterstützung mittelloser Advokaten und Mitglieder der Wiener Juridischen Fakultät widmete. 1811 entwarf Franz von Heintl die Statuten der Gesellschaft, die im Folgejahr von Kaiser Franz I. genehmigt wurden.
Der Vereinszweck war die finanzielle Unterstützung der Mitglieder bei temporärer oder ständiger Mittellosigkeit und/oder Berufsunfähigkeit. Die Mitglieder zahlten eine Einlage von 50 Gulden und einen jährlichen Beitrag von 6 Gulden; im Versorgungsfall wurden bis zu 400 Gulden Unterstützung bezahlt. Die Höhe der Einzahlungen bzw. der Unterstützung wurden mehrfach adaptiert.
1887 wurde der Name in "Versorgungs-Gesellschaft der Mitglieder des juridischen Doctoren-Collegiums in Wien" geändert, 1890 erfolgte eine Revision des Vereinszweckes und eine umfangreiche Statutenänderung. Neben der Versorgung in Notfällen sollten nun auch Pensionen an jene Mitglieder ausbezahlt werden, die das 60. Lebensjahr vollendet hatten.

Literatur:
Franz Ritter von Heintl, Die merkwürdigeren Begebenheiten meines Lebens. Wien 1838. S. 245.
Wolfgang Gabler, Die Entstehung der Sozialversicherung des österreichischen Notariats. Ein Berufsstand auf dem Weg von der freiwilligen Selbstversicherung zur gesetzlichen Pflichtversicherung. phil. Diss. Wien 2015. S. 66-69.

Informationsbereich
Archivalienart:	Akt/Dokument
Bemerkung:	Bei der Ersterschliessung 1833/34 wurden die Akten unter Fasc. III, Vorschriften und Bestimmungen zur Advokatur aufgenommen. Da sich unter Fasc. II etliche Akten zu Mitgliedern der Versorgungsgesellschaft befanden, die als eigene Untergruppe Fasc. II No. 2 signiert waren, wurde bei der Neuaufnahme ab 2015 in Analogie zu den bis auf wenige Stücke nicht vorhandenen Akten zur Witwen- und Waisensozietät eine Serie "Versorgungsgesellschaft" geschaffen. Weitere Akten zur Stiftung Leopold Christians bzw. zur Versorgungsgesellschaft: CA 1.0.558; CA 1.0.646; CA 1.0.651; CA 2.1.131; CA 3.457; CA 3.1521.