AT-UAW/Ladula I.19 Stiftbrief des Kanonikers Johannes Polheimer für einen Stipendiaten aus seiner Familie bzw. aus Dürnbach oder Mistelbach, der ein Zimmer in der Rosenburse erhalten soll, 1548.06.15 (Dokument (Urkunde))

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-UAW/Ladula I.19
Signatur Archivplan:Ladula I.19
Titel:Stiftbrief des Kanonikers Johannes Polheimer für einen Stipendiaten aus seiner Familie bzw. aus Dürnbach oder Mistelbach, der ein Zimmer in der Rosenburse erhalten soll
Entstehungszeitraum:15.06.1548
Ort:Wien
Sprache:Deutsch
Archivalienart:Urkunde
Frühere Signaturen:No. 19
Ad L. I

Angaben zu Inhalt und Struktur

Regest:Johannes Polheimer (Polhaimer) von Dürnbach (Dürnpach), Priester der Diözese Passau und Domherr zu Wien, stiftet ein Stipendium für einen Studenten an der Universität Wien, zu dessen Finanzierung er vom Bürgermeister und Rat der Stadt Wien 400 Pfund Pfennige Burgrecht gekauft hat. Das Präsentationsrecht behält sich Polheimer selbst vor; nach seinem Tod sollen der Richter und Rat von Mistelbach unter Beiziehung des dortigen Pfarrers oder Vikars einen Schüler aus der Familie Polheimers oder - falls niemand aus der Familie geeignet ist - aus der Pfarre Dürnbach oder Mistelbach bzw. aus Österreich unter der Enns den Superintendenten der Rosenburse präsentieren. Die Stipendiaten sollen sechs Jahre lang das Stipendium inklusive eines Zimmers in der Rosenburse genießen. Die ersten fünf Jahre sollen sie die artes studieren und darin graduieren, während sie das letzte Jahr beliebige Studien wählen dürfen. Bei großer Begabung des Stipendiaten sollen die Superintendenten den Präsentatoren vorschlagen, dem Studenten das Stipendium für zwei weitere Jahre zu belassen. Bei mangelhaftem Talent bzw. Unfleiß sollen die Präsentatoren einen anderen Stipendiaten bestimmen. Wenn die Präsentatoren ihrer Pflicht nicht nachkommen, haben die Superintendenten das Recht, selbständig einen Stipendiaten, der aus Österreich unter der Enns stammt, zu bestimmen, der dann das Stipendium vier Jahre lang erhalten soll. Polheimer hat den Burgrechtsbrief gemeinsam mit dem Stiftbrief den Kanonikern Stephan Reifberger (Raifperger) und Georg Hueter, dem Mitglied des Inneren Rats Dionys Keck (Khekhen) und Mag. Matthias Mair, Beisitzer auf der Schranne als den vier Superintendenten der Rosenburse übergeben. Der Stipendiat soll stets das "K" genannte Zimmer in der Rosenburse erhalten und Zugang zu der gemeinsamen Stube haben. Das Zimmer soll mit allem Notwendigen ausgestattet werden; spätere Reparaturen sollen aus dem Vermögen der Burse bezahlt werden, außer die Schäden sind durch Schuld des Stipendiaten entstanden. Der Stipendiat ist berechtigt, einen ehrbaren Untermieter in sein Zimmer aufzunehmen, Damit die Superintendenten das Zimmer für die Polheimerschen Stipendiaten bereitstellen, erhalten sie 100 Pfund Pfennige. Falls der Bürgermeister und Rat der Stadt Wien das Burgrecht einlösen, sollen sie dies dem Richter und Rat von Mistelbach mitteilen, damit das Kapital mit Wissen des Rektors und Superintendenten der Universität Wien neu veranlagt wird. Falls die Universität selbst zugrunde gehen, sollen Richter und Rat von Mistelbach von den jährlichen Zinsen 10 Pfund einem armen Mädchen, das sich in diesem Jahr verheiratet, als Aussteuer geben, und den Rest an Hausarme und sonstige arme Leute verteilen.
Siegler:Johann Türnl (Türnnl), Rektor der Universität Wien; Wolfgang [Traunsteiner] Abt des Schottenklosters; Richter und Rat von Mistelbach; die Superintendenten der Rosenburse
Zeugen:s. Siegler
Unterschrift:Johannes Polhaymer Canonicus [wiennensis?] p[ro]pria Manu se suprascripsit.
Vermerke:[Dorsualvermerk]: L[itte]rae fundationis Johannes Polhameri
Format H x B (cm):36,1 x 38,2
Umfang:3 Bögen, Bindung mit gelb-roter [Seiden]Kordel mit anhangenden Siegeln
Material:Pergament
Siegelbeschreibung:An [Seiden?]Kordel anhangende Siegel

Angaben zur Benutzung

Vorhanden:Ja
Mikrofilm Nr.:132.3
Findhilfsmittel:R 36.8, fol. 3r-v

Angaben zu verwandtem Material

Verwandtes Material:Lad. I.20
Veröffentlichungen:Edition bei: Karl Schrauf, Die Stiftbriefe der an der k.k. Universität Wien bestehenden Stipendien-Stiftungen. Wien 1885.
 

Deskriptoren

Einträge:  Polheimer, Johannes < Polhaimer, Domherr; Wien, St. Stephan > (gest. vor 02.1550) (Person\P)
  Keck, Dionys < Bürger; Wien > (gest. um 1551/60) (Person\K)
  Hueter, Georg < Hiet(t)er, Huetter, Kanoniker; Wien, St. Stephan > (gest. 08.10.1550) (Person\H)
  Wien / Universität / Rosenburse (Organisation\W)
  Wien / Universität / Polheimersche Stiftung (Organisation\W)
  Mistelbach < Stadt; Niederösterreich > (Ort\M)
  Mair, Matthias < Mayr, Artist; Wien, Universität > (1521-1550) (Person\M)
  Reifberger, Stephan < Raifperger, Kanoniker; Wien, St. Stephan > (gest. nach 1548) (Person\R)
  Wolfgang < Traunsteiner, Edler von Traunstein, Abt; Wien, Schottenkloster > (gest. 27.09.1562) (Person\W)
  Türnl, Johann < Thürndl, Jurist; Wien, Universität > (-05.06.1549) (Person\T)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
AT-UAW/Ladula I.20 Abschrift eines Burgrechtsbriefes der Stadt Wien über 400 Pfund Pfennige, deren jährliche Zinsen von 20 Pfund an den Stipendiaten der Polheimerischen Stiftung bei der Rosenburse zu bezahlen sind, 1534.09.19 (Dokument (Urkunde))
 

Dateien

Dateien:
  • Ladula_I_019.pdf
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=131184
 

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