AT-UAW/CA 2.1.274 Mängel im Bericht des Superintendenten der Emericanischen Stiftung - Streit um Verleihung eines Stipendiums., 1560.12.09-1754.06.12 (Akt)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-UAW/CA 2.1.274
Signatur Archivplan:CA 2.1.274
Titel:Mängel im Bericht des Superintendenten der Emericanischen Stiftung - Streit um Verleihung eines Stipendiums.
Entstehungszeitraum:09.12.1560 - 12.06.1754
Schachtelnummer:63
Frühere Signaturen:Lit. E, Reg. Nr. 3
Vorhanden:Ja

Angaben zum Umfang

Umfang:13 fol.
Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Der Rektor und das Konsistorium teilt dem Superintendenten der Geislerischen und Emericanischen Stiftung Paul de Sorbaith mit, daß sich in seinem letzten Bericht über die Besetzung freier Stipendien Unklarheiten ergeben hätten und befehlen ihm, Abschriften der Stiftbriefe und eine Aufstellung über die Höhe der jährlichen Stipendien vorzulegen - 14. März 1679.
Der Magistrat von Troppau präsentiert der Medizinischen Fakultät den Christoph Anton Haunolter für das Emericanische Stipendium, das zuletzt Franz Xaver Wieland bezogen hat. Haunolter studiert bereits in Wien; sein Vater Christoph Anton ist "geschworene bürgerliche Ausschuß Persohn" und hat außerdem noch 5 Kinder zu versorgen - Troppau, 9.November 1752.
Der Magistrat von Troppau berichtet dem Universitätssuperintendenten Wasgottwill Hüttner, daß er am 9. November 1752 mittels Schreiben an den Dekan der Medizinischen Fakultät Dr. Henschele den Christoph Anton Haunalter für das Emericanische Stipendium präsentiert haben. Der Superintendent der Stiftung Dr. Teubel hat Haunalter die Supplik und das Präsentationsschreiben zurückgegeben und erklärt, daß die verwendete Titulatur nicht ordnungsgemäß sei und daß das Stipendium nur für Medizinstudenten gedacht sei. Im Stiftbrief stehe aber nichts davon, daß das Stipendium nur für Mediziner gedacht sei. Bezüglich der Titulatur wird auf das volle Stadtrecht verwiesen; außerdem merkt der Magistrat an, daß die Mißachtung des Präsentationsschreibens nicht von Titel abhängig sein kann. Deshalb ersuchen sie den Superintendenten um Intervention, damit Haunalter das Stipendium erhalte - Troppau, 4. Februar 1754.
Beilagen [Signum]: Anton Haunalter ersucht die Medizinische Fakultät, ihm ein Stipendium der Emericanischen Stiftung zu verleihen. Er sei geborerer Schlesier und arm; außerdem wurde er vom Magistrat der Stadt Troppau präsentiert - 1. Dezember 1753.
[C]: Die Testamentsvollstrecker des Franz Emerich, Philipp Gundel, Joseph Zoppl zum Haus [?] und Laurentius Lehmann teilen dem Bürgermeister, Richter und Rat von Troppau mit, daß Emerich in seinem Testament eine Stiftung für drei Studenten errichtet hat.Die Stipendiaten sollen jeder sieben Jahrelang je 30 fl. rh. Beziehen. Einer der Stipendiaten soll ein Troppauer Bürgerssohn sein; der Bürgermeister und Rat sollen einen geeigneten Studenten auswählen [Abschrift] - Wien, 9. Dezember 1560.
[direkt anschließend]: Die Testamentsvollstrecker des Franz Emerich, Philipp Gundel, Joseph Zoppl von Haus und Laurentius Lehmann bestätigen, daß Franz Emerich in seinem Testament am 5. Mai 1560 eine Stiftung für drei Studenten errichtet hat. Ein Kapital von 2000 fl. rh. soll zu 5 % angelegt werden. Als Stipendiaten setzt er Paul und Jacob Renolt, die Söhne des verstorbenen Michael Renolt sowie einen von der Stadt Troppau präsentierten Studenten ein. Zum Superintendent wird Joseph Zoppel ernannt. Nach ihm soll die Medizinische Fakultät die Superintendenz übernehmen. Die Testamentsvollstrecker haben 2000 fl. bei der Stadt Wien gegen eine jährliche Rente von 100 fl. veranlagt. Davon wird je eine Hälfte am 1. Jänner und am 1. Juli bezahlt; die erste Rate ist am 1. Jänner 1561 fällig. Jeder Student erhält 30 fl.; die restlichen 10 fl. sollen für eine Wohnung z. B. in der Lammburse verwendet werden. Die Studenten sollen sieben Jahre lang versorgt werden und zunächst an der Artistenfakultät und dann an einer anderen Fakultät studieren und den Magistergrad erlangen. Bei Unfleiß oder schlechten Sitten sollen sie nach einer Ermahnung aus der Stiftung ausgeschlossen werden. Da Paul und Jacob Renolten noch zu jung
sind, um das Stipendium zu erhalten, soll statt dessen Laurentius Niger aus Olmütz angenommen werden und der Magistrat Troppau soll einen Kandidaten präsentieren. Die restlichen 30 fl. sollen die Brüder Renolten erhalten, damit sie bis zum Bezug des eigentlichen Stipendiums unterrichtet werden können. Der Medizinischen Fakultät steht das Recht zu, einen oder zwei Superintendenten zu bestellen, die au s Österreich, Schlesien oder Mähren stammen sollen. Die Superintendenten haben regelmäßig zu verrechnen. Die anderen beiden Testamentsvollstrecker verpflichten sich, Zoppel zu unterstützen. Die Medizinische Fakultät wird um Schutz für die Stiftung ersucht. Falls die Stadt Wien das Kapital aufkündigen möchte, soll dies ordnungsgemäß angekündigt werden. In diesem Fall sollen die Superintendenten den Rat des Rektors und des Konsistoriums zur Wiederveranlagung einholen. Bei Auflösung der Universität dürfen der angenommene Sohn des Erblassers Johannes Emerich bzw. dessen Erben das Stipendium auf eine andere Universität übertragen - Wien, 1560.
Die Medizinische Fakultät berichtet dem Rektor und dem Konsistorium bezüglich des Rekurses des Magistrats der Stadt Troppau an den ehemaligen Universitätssuperintendenten Wasgottwil Hüttner vom 4. Februar 1754, daß der Magistrat mit Schreiben vom 9. November 1752 den Christoph Anton Haunalter für das freie Emericanische Stipendium präsentiert und daß dieser am 1. Dezember 1753 eine erneute Supplik abgegeben habe. Der damalige Superintendent Dr. Deimbl habe ihm erklärt, daß im Präsentationsschreiben ein Fehler in der Titulatur sei und daß das Stipendium nur für Mediziner gedacht sei. Der Magistrat habe dagegen protestiert. Die Fakultät erklärt, daß die Aussage des Superintendenten Deimbl, das Stipendium sei nur für Mediziner gedacht, eigenmächtig und ohne Wissen der Fakultät abgegeben wurde. Die Bewerber müssen allerdings tatsächlich studieren und gute Noten vorweisen. Haunalter studiere derzeit nicht und hat alte Zeugnisse vorgelegt. Wenn er aber ordnungsgemäße Zeugnisse vorweisen könne, so könne ihm das Stipendium verliehen werden - 12. Juni 1754.
 

Deskriptoren

Einträge:  Sorbait, Paulus de < Mediziner; Wien, Universität > (25.01.1624-28.04.1691) (Person\S)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

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