Angaben zur Identifikation |
Signatur: | AT-UAW/CA 1.3.6 |
Signatur Archivplan: | CA 1.3.6 |
Titel: | Visitation der Weingärten der Universität, die als Leibgedinge vergeben wurden. |
Entstehungszeitraum: | 30.08.1610 - 09.04.1611 |
Schachtelnummer: | 28 |
Frühere Signaturen: | Reg. Nr. 6 |
Vorhanden: | Ja |
|
Angaben zum Umfang |
Umfang: | 7 fol. |
Archivalienart: | Akt/Dokument |
|
Angaben zu Inhalt und Struktur |
Inhalt: | Der Rektor, der Superintendent und das Konsistorium befehlen dem Prior des Herzogskollegs, Abraham Barth, sowie den Doktoren Seidner und Puecher, die Weingärten der Universität, die als Leibgedinge verpachtet wurde, zu überprüfen. V.a. sollen sie die Weingärten, die an Frau von Tscheremell verpachtet wurden, kontrollieren - Wien, 30. August 1610. Die Kommissarien berichten an den Rektor und das Konsistorium, welche Weingärten der Universität als Leibgedinge vergeben wurden. 5/4 Weingarten in Breitensee "im unter alten Perg" wurden an Dr. Schwarzentaller vergeben. Dafür sind jährlich 8 fl. Zins zu zahlen. 1604 wurden 3/4 an Wilhelm Perger verliehen; Perger ist den Pachtzins seit fünf Jahren schuldig. Er hat aber erklärt, den Weingarten künftig in einen besseren Zustand zu setzen. Das restliche halbe Joch (2/4) wurde Hans Schräterlacher zu 3 fl. 4 Schilling als Leibgedinge überlassen. Nach seinem Tod heiratete die Witwe Hans Rapaldt. Dieser hat sich bereit erklärt, die offene Summe von 17 fl. 4 Schilling nach der Lese zu bezahlen und den Weingarten wieder in Stand zu setzen. Ein weiterer Weingarten "im Amaspach" wurde Dr. Picus gemeinsam mit seiner Frau, die die Tochter des Dr. Dadius ist, als Leibgedinge gegen einen jährlichen Zins von 2 fl. überlassen. Nach beider Tod fiel der Weingarten wieder an die Universität. Es gibt bereits einige Interessenten. Frau Tschernemblin oder von Hornberg hat 1/2 Joch "in grieffen vor dem Stubenthor" mit jährlich 2 fl. Zins, weiters 11/8 "im Jeuß" mit 11 fl., 2 Joch "in der Peundt" in Grinzing mit 16 fl. Dieser Weingarten wurde nach Aussage des Winzers Michael Leitgeb seit vier Jahre lang nicht umgegraben. Die Zinszahlungen sind bei allen Weingärten seit 1592 ausständig. Weiters hat sie 2 Weingärten, einen "im Plietl" und einen "Sperll im Windtaal" zu Mödling mit jährlich 15 fl. Zins. Auch hier sind die Zahlungen seit 1592 ausständig. Zwei Rähel in Perchtoldsdorf "im Limperg" werden von Dr. Faber bebaut. Der Zins beträgt 2 fl.. Ein Weingarten "im Zuekhenmantl" wurde in einen Acker umgewandelt. Einen Weingarten, der " der Füeterer" genannt wird, möchte Sebastian Städlinger für sich und eine zweite Person ["auf zwen Leib"] pachten. Es sind noch 4 fl. offen. Hans Brieff, Stadtschreiber zu Böhmisch - Waidhofen, hat einen Weingarten "in der miteren Säff [?]", der ebenfalls in Perchtoldsdorf liegt; an Zinszahlungen sind 13 fl. 4 Schilling 24 den. offen. Einen Weingarten "in der Winterhagenau" hat Michael Pidler als letzter im Vertrag Bedachter als Leibgedinge. Er hat ihn seinem Bruder Wolf überlassen; nun hat ihn dessen Witwe inne. Hier sind noch 13 fl. 4 Schilling offen. 2 Rähel "Im Herzogperg" und 2 "im Prunerperg" wurden an Hans Schlaeher aus Perchtoldsdorf übergeben; dieser hat sie an Hans Perger "in der Knapen gassen" verpachtet. Hier sind noch 23 fl. ausständig. Der Weingarten in Herzogperg wurde vom Verwalter "am Liechtenstain" Wiesnig eingezogen und an einen Hauergesellen Thomas für 11 fl. verkauft. 2 weitere Weingärten "im vierforth.an Pruner weg" beim Kreuz zu je 1 1/2 Rähel wurden an Andreas Khern und N. Jerger "um den vierten Emer" verbegen. Jerger hat auch 2 Tagwerk Wiese übernommen. Da er in den Krieg gezogen ist und seine Frau sich nicht um den Weingarten kümmern kann, ist dieser in schlechtem Zustand. Frau Jerger hat die Wiese als Sicherheit für einen Kredit gegeben. Andreas Khern hat angesucht, den Weingarten und die Wiese zu übernehmen. 2 Rähel "im Herzogberg" und einen Weingarten "im khreit" werden von Fr. Pichelmäerin bebaut; die Zinszahlungen betragen 4 fl. bzw. 5 fl.. |
| Schließlich wurden 8 Tagwerk Wiesen an Urban Prunner aus Simmering übergeben; da 5 fl. ausständig waren, wurde die Wiesen vom verstorbenen Dr. Matthias Pihelmäer übernommen. Der jährliche Zins beträgt 1 fl. 4 ß - 27. Jänner 1611. Der Prior des Herzogskollegs, Johann Hoenigk, berichtet dem Rektor und dem Konsistorium, daß die Erben des Dr. Melchior Hofmayr die 6/4 Weingarten "in krümpffen", die dieser al s Leibgedinge innehatte, zurückgegeben haben. Hoenigk hat den Zustand des Weingartens überprüft. Dieser sei in gutem Zustand, die Stöcke werden aber regelmäßig von Ungeziefer befallen. Denoch habe er einen Pächter gefunden, der den Weingarten als Leibgedinge übernehmen möchte. Hans Sommersdorffer wird schriftlich beim Rektor ansuchen. Der Grunddienst ist für die Jahre 1605 bis 1610 noch ausständig und beträgt pro Jahr 4 fl. 4 Schilling. Der Betrag muß von Christoph Hueber und Benedikt Kraus aus Hernals bezahlt werden, die den Weingarten von Hofmayr gepachtet haben. Der jährliche Zins, der an die Universität zu zahlen ist, ist nur für 1610 ausständig und beträgt 6 fl. - 18. März 1611. |
|
Weitere Bemerkungen |
Veröffentlichungen: | Rudolf Kink, Geschichte der kaiserlichen Universität zu Wien, 1. Band, 2. Teil (Wien 1854), Nr. LXXV, S. 217-219. |
|
|
Behältnisse |
Anzahl: | 1 |
|
Verwandte Verzeichnungseinheiten |
Verwandte Verzeichnungseinheiten: | siehe auch: CA 3.2340 Nachlassung eines Ausstands für 2 Rähel Weingarten Leibgeding in Perchtoldsdorf, 1596.10.01-1604.07 (Akt)
|
|
URL für diese Verz.-Einheit |
URL: | https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=21489 |
|
Social Media |
Weiterempfehlen | |
|