127.1 Sigillum maius Universitatis Viennensis (Ältestes "Großes Siegel" der Universität Wien), 1365 (Dokument (Objekt))

Archivplan-Kontext


Signatur:127.1
Signatur Archivplan:127.1
Titel:Sigillum maius Universitatis Viennensis (Ältestes "Großes Siegel" der Universität Wien)
Entstehungszeitraum:1365
Entstehungszeitraum, Anm.:Die Datierung bezieht sich auf die Anschaffung der Petschaft. Die genaue Datierung des Abdrucks ist unbekannt.
Siegelbeschreibung:In einer zweigeschoßigen gotischen Architektur ist im Obergeschoß die gekrönte Madonna mit dem Kind auf einer Palustrade sitzend, in der Rechten einen Blumenzweig haltend, von zwei Engeln flankiert unter einem fünfbogigen Baldachin dargestellt. Im unteren Geschoß befindet sich rechts ein dozierender Magister mit Doktorhut, Toga und Epomis, auf einer thronartigen Lehrkanzel sitzend, ein geöffnetes Buch haltend, ihm gegenüber sieben Scholaren zum Teil ebenfalls geöffnete Bücher haltend. An die mittlere Architektur schließen sich seitlich zwei einbogige Baldachine, darinnen bärtige Männer, welche den österreichischen Bindenschild (rechts) und den Wiener Kreuzschild (links) tragen. Zwischen zwei Perllinien befindet sich die Umschrift: "S[IGILLUM]. VNIVERSITATIS. DOCTORV[M]. MAGISTRORV[M] ET SCHOLARIV[M]. WYENNE".
Objektbeschreibung:Rundsiegel, Lacksiegelabdruck in Bienenwachsschale und Holzbehälter
Format:6,3 cm Durchmesser
Bemerkung:Im Stiftbrief der Universität Wien vom 12. März 1365 wird das "magnum sigillum ... pro omnibus suis causis" ("grozzes insigl ... zuo ir aller gemainer sachen") erwähnt. Dort wird die Verwahrung der Petschaft (s. INV 126.2) in einer Lade mit vier Schlössern geregelt. Die zugehörigen Schlüsseln sollten sich im Besitz des Rektors und der Dekane der Theologischen (erst 1384 möglich!), Juridischen und Medizinischen Fakultät befinden. Diese Lade sollte ihrerseits in einen eisenbewehrten, mit weiteren sechs Schlössern versperrten Schrein gegeben werden. Die Mitsperre sollten neben dem Rektor der Kanzler und die vier Prokuratoren der Akademischen Nationen haben. Die Petschaft soll im Auftrag Herzogs Rudolfs IV. von dem Goldschmiedemeister Janko von Prag angefertigt worden sein. Der älteste Abdruck befindet sich auf einer Urkunde vom 8. August 1366 (UAW, Urkundenreihe A, Nr., 56)
Archivalienart:Siegel
Literatur:Karl von SAVA, Die Siegel der Wiener Universität und ihrer Fakultäten vom Jahre 1365 bis zum Ausgang des 16. Jahrhunderts (1860); Erich GRITZNER, Die Siegel der Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz (1906); Franz GALL, Die Insignien der Universität Wien (= Studien zur Geschichte der Universität Wien 4, 1965) 25-29, Tafel IV; Joseph ASCHBACH, Geschichte der Wiener Universität ... I (1865), 163; Rudolf KINK, Geschichte der kaiserlichen Universität zu Wien ... 2 (1854) 53.
Ansichtsbild:
 

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