AT-UAW/CA 1.1.32 Übergabe der Kirche des Jesuitenkollegs an die Universität., 1778.04.10-1780.11 (ca.) (Akt)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-UAW/CA 1.1.32
Signatur Archivplan:CA 1.1.32
Titel:Übergabe der Kirche des Jesuitenkollegs an die Universität.
Entstehungszeitraum:10.04.1778 - ca. 11.1780
Schachtelnummer:14
Frühere Signaturen:Reg. Nr. 33 ad 1
Vorhanden:Ja

Angaben zum Umfang

Umfang:94 fol.
Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Vortrag des Dekans der Juridischen Fakultät für die Konsistorialsitzung vom 10. April 1778 über die Übergabe der akademischen Kirche: er schlägt vor, Kommissarien für die Inventur der Kirchenkapitalien einzusetzen. Weiters soll geklärt werden, ob der Rektor oder ausgewählte Angehörige der Universität beim bevorstehenden Weihefest der Kirche anwesend sein sollen, da die Universität das Patronatsrecht hat und ob sie dabei in ihren Amtsroben erscheinen sollen. Nach der Übernahme der Kirche müsse sich die Universität um die Überlassung des Kapitals kümmern, einen Gegenausweis vorlegen und einen Administrationsplan aufstellen.
Der Rektor und das Konsistorium bitten die Kaiserin, ihnen ein ausreichendes Kapital aus dem Jesuitenfond zur Verfügung zu stellen, um die Geistlichen an der Universitätskirche zu bezahlen, da die Lehrer nicht genügend Zeit haben, um die Gottesdienste zu lesen. Die Geistlichen, die benötigt werden, sind ein Präfekt mit einem Jahresgehalt von 350 fl., ein Sonntagsprediger mit 400 fl., ein Feiertagsprediger und Katechet mit 400 fl. und mindestens vier Beichtväter mit je 100 fl.. Damit der Jesuitenfond nicht zusehr belastet wird, erklärt sich die Universität bereit, aus dem zur Verfügung gestellten Kapital zusätzlich auch noch die ehemaligen Jesuiten, die Priester an der Universitätskirche waren, zu bezahlen [Konzept und Reinschrift] - undatiert; vor 2. April 1778.
Gegenausweis über die Einnahmen und Ausgaben der Universitätskirche, der als Korrektur zu dem von der k.k. Stiftungsbuchhaltung erstellten Verzeichnis gedacht ist [Konzept und 2 Reinschriften; davon eine als Beilage C, eine als Beilage F gekennzeichnet] - Wien, 1. Mai 1778.
Der Rektor und das Konsistorium bitten die Kaiserin um die Verfügung, daß die fünf Operarien aus dem Jesuitenfond bezahlt werden, da die Universität keine Mittel für deren Bezahlung hat; außerdem muß die Stelle des Sonntagspredigers Karl Mayer wegen dessen Krankheit neu besetzt werden - undatiert; zwischen 7. Mai 1778 und 24. Dezember 1778.
Inventar über die Gerätschaften (nach Materialien getrennt) und die Meßgewänder der Universitätskirche - undatiert.
Inventar über die Wäsche, die Teppiche, die Gürtlerarbeiten und die Bilder des Hochaltars der Universitätskirche - undatiert.
Nachträge zum Inventar - undatiert.
Korrekturen zum Inventar - undatiert; nach 11. Juni 1778.
Der Rektor des k.k. Seminars und des Konviktes, Gregor Lainix, richtet an den Rektor und das Konsistorium die Anfrage, ob die musikalische Betreuung der Universitätskirche auch künftig von der Musik des Seminars besorgt werden soll - 26. Juni 1778.
Der Universitätskapellmeister Carl Friberth schlägt vor, die Kapelle der Universitätskirche, die bis jetzt mit Studenten aus dem Seminar besetzt wurde, mit hauptberuflichen Musikern zu besetzen und auch eine andere Besetzung der Singstimmen und Instrumente vorzunehmen. Auf diese Weise könne die Qualität der Musik wesentlich verbessert werden, da die Musiker nicht so häufig wechseln und auch mehr Zeit für diese Aufgabe haben. Allerdings müsse man einige Einschränkungen bei der Begleitung von Messen vornehmen - undatiert; zwischen 1. Juli 1778 [Konsistorium befiehlt Friberth zu dem Schreiben des Rektors Lainix Stellung zu nehmen] und 29. November 1779 [Ernennungsdekret; s. CA 1.4.100].
Der Universitätskapellmeister Carl Friberth listet die Gottesdienste in der Universitätskirche auf, bei denen Musikbegleitung gewünscht wird ; er bittet um ein förmliches Ernennungsdekret, um Verfügungsgewalt über die Musiker und um Anweisung, wo er das
Geld für die Bezahlung der Musiker zu beheben hat - undatiert; zwischen 1. Juli 1778 und 29. November 1779.
Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben der Universitätskirche sowie Bericht über eine Konsistorialsitzung, auf der bekanntgegeben wurde, daß die Universitätskirche zu den bisherigen Einnahmen ein Kapital von 22 500 fl. erhalte und von diesen die Kosten für die vier Opera rien, den Fhr. von Rain, den Sonntagsprediger Mayer, den Feiertagsprediger Reicherstorffer und den Katecheten Joseph Wagner bezahlen könne. Da der Universität bei der Neubesetzung der Operarien freie Hand gelassen werde, könne man durch verschiedene Sparmaßnahmen wohl bald sämtliche Kosten selbst bestreiten - undatiert; nach 24. Dezember 1778.
Der Rektor und das Konsistorium bitten die Kaiserin in einem Promemoria, daß die Zahl der Operarien bei der ihnen überlassenen akademischen Kirche auf vier beschränkt bleibt und der als fünfter Operar vorgesehene ehemalige Jesuit Jakob Gartner aus dem Jesuitenfond bezahlt werde. Weiters bitten sie, daß ihnen bei der Nachbesetzung der derzeitigen Operarien und der Festsetzung der künftigen Bezahlungen freie Hand gelassen werde und daß sie aus Spargründen einen der drei Sakristane und zwar den ehemaligen Jesuiten Jakob Ehrbahr entlassen dürfen, da dieser für seine Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geeignet ist. Schließlich bitten sie noch um ein zusätzliches Kapital von 7350 fl., um die gestifteten Messen lesen zu können, da sich die Operarien weigern, dies unentgeltlich zu tun [Konzept] - undatiert; nach 24. Dezember 1778.
Beilage B: Die k.k. Stiftungshofbuchhaltung erstellt einen Ausweis über die Einnahmen und Ausgaben der Universitätskirche sowie über die Summe, die für die Administration vom Jesuitenfond beizutragen wäre - Wien, 6. März 1778.
Beilage D: Aufstellung der Einnahmen der Universitätskirche und Vorschlag für die für die Administration nötigen Ausgaben [Konzept und Reinschrift; Konzept als Beilage B gekennzeichnet] - undatiert.
Note des Joseph Strahl: Der für die Bezahlung der Operarien an der Universitätskirche bewilligte Fundus in der Höhe von 2725 fl. wurde vor kurzen der Universität übergeben. Gemeinsam mit den jährlichen Zinsen von 900 fl. ergeben sich Einnahmen von 3625 fl.. Die Ausgaben betragen 2136 fl. 38 kr.; die Gehälter für die Operarien 1550 fl. und für den ehemaligen Jesuiten Jakob Gartner 50 fl.. Insgesamt sind die Ausgaben mit 3736 fl. 48 kr. zu veranschlagen. Da die Ausgaben höher sind als die Einnahmen, sind Einsparungen nötig. Strahl schlägt vor, eine der drei in der Sakristei angestellten Personen zu entlassen und zwar den ehemaligen Jesuiten - Laienbruder Jakob Ehrbar. Dadurch ergibt sich eine Einsparung von monatlich 16 fl.. Ehrbar hat außerdem um eine Pension aus dem Jesuitenfond angesucht, die ihm bewilligt wurde - undatiert; nach 24. Dezember 1778.
Promemoria des Rektors und Konsistoriums an die Kaiserin. Wortlaut gegenüber dem obenstehenden Promemoria geändert; Inhalt gleich: Bitte, daß Jakob Gartner aus Jesuitenfond bezahlt wird, eigenständige Nachbesetzung der Operarien, Entlassung Jakob Ehrbahrs. Allerdings wird nun um Kapital in der Höhe von 2350 fl. für die Messen gebeten [Konzept und 2 Reinschriften] - undatiert; nach 24. Dezember 1778.
Kostenvoranschlag des Baumeisters Adalbert Hild für die Anfertigung einer Tür und Stiege in die Gruft der Xaverikapelle in der Höhe von 331 fl. 30 kr. - 1778.
Kostenvoranschlag des Baumeisters Adalbert Hild für das Einziehen von Trennwänden und Arbeiten an verschiedenen Kaminen im Kollegsgebäude
in der Höhe von 140 fl. - 1778.
Die Kajetaner erklären sich bereit, die akademische Kirche zu übernehmen, bitten aber im Fall der Übergabe, daß ihnen sowohl der Besitz des derzeitigen Ordenshauses an der Hohen Brücke als auch der neue Besitz bestätigt werde und daß sich die Hofstelle auch um die päpstliche Bestätigung kümmert. Weiters soll die akademische Kirche in "Kirche bey dem Heil. Kajetan" umbenannt werden und dem Orden sollen zusätzliche Wohnräume zugestanden werden, da sie für die Bewirtschaftung der Kirche und der Stiftungen zusätzliche Priester benötigen - 16. Februar 1779.
Entwurf: Stiftbrief, abgeschlossen zwischen der Stiftungshofkommission und Franz Xaver von Turba: Franz Xaver von Turba übergibt der Stiftungshofkommission ein Kapital von 625 fl., das in Form einer "Kupfer Amtlichen Interesse Recognition" angelegt ist für eine Stiftung zum Erhalt eines Ewigen Lichtes in der Franz Xaver - Kapelle. Diese Stiftung war von Johann Christoph Beyerhuber von Hub begründet worden, der in seinem Testament verfügt hatte, daß aus seinem Erbe eine silberne Lampe für die Kapelle hergestellt werde und die Kosten für die Erhaltung des Ewigen Lichts bestritten würden. Der Erbe Beyerhubers war Johann Franz von Turba, der Vater Franz Xavers, der seinem Sohn die Kosten für die Stiftung weitervererbt hat - undatiert; [Stiftbrief lt. CA - Index: 28. April 1779].
Aufstellung über die Administration der Kirchenkapitalien zwischen Mai 1778 und 1779 - Wien, 1. Mai 1779.
Note: Die Einkünft der Universitätskirche betragen jährlich 3600 fl.; der Plan der Ausgaben und der möglichen Einsparungen ergibt, daß jedes Jahr ca. 300 fl. für größere Ausgaben wie Reparaturen zurückgelegt werden können. Offene Fragen sind die Lesung der gestifteten Messen, die Bezahlung der Operarien und v.a. die Bezahlung des Jakob Gartner - undatiert; nach 15. Mai 1779.
Beilage A: Aufstellung über die Ausgaben der Universitätskirche nach der Abrechnung vom 4. Juni c.a. und Vorschläge für die künftigen Ausgaben - undatiert.
Verzeichnis der Kapitalien der Jesuitenkirche zum Zeitpunkt der Übergabe an die Universität und Aufstellung der Zahlungen, die die Universität zu leisten hat. Die Universität bittet um eine jährlichen Beitrag von 600 fl. aus dem Jesuitenfond - undatiert.
Die Niederösterreichische Regierung teilt dem Rektor und Konsistorium mit, daß die Kaiserin aufgrund des Rechnungsberichtes der Universitätskirche von März 1778 - 1779 einen jährlichen Zuschuß von 500 fl. bewilligt hat - Wien, 22. Jänner 1780.
Bericht über einen Diebstahl in der Universitätskirche: der Verfasser - vermutlich der Superintendent der Kirche - berichtet, daß ihm der Kirchendiener Anton Fischer am 18. September meldet, daß die dem Marienbild in der Xaver - Kapelle übergebenen Kleinodien gestohlen wurden. Er ging gemeinsam mit dem Diener und dem Präfekten von Rain in die Kirche. Die Untersuchung ergab, daß die Diebe über ein Fenster im ehemaligen Kolleggebäude eingestiegen sind und vom Boden der Kapelle aus in die Kirche gekommen sind: es fanden sich Reste des Seiles sowie verschiedene Spuren und Beschädigungen. Der Verfasser des Berichtes glaubt, daß es einer der Dachdecker war, die im Frühjahr das Dach über der Xaveri - Kapelle gedeckt haben und dabei erkundet hat, auf welche Weise man in die Kirche gelangen könne - undatiert; zwischen Juni und November 1780 [Umbauten für Übergabe des Kollegs an die Schwarzspanier bereits im Gange; Übergabe aber noch nicht erfolgt].
Notiz [Verschluß?] über Aufstellung der Einnahmen und der nötigen Ausgaben der
Universitätskirche; adressiert an den Dekan der Juridischen Fakultät - undatiert; nach 24. Dezember 1778.
Konzepte über Ausgaben und Einnahmen der Universitätskirche - undatiert.
Note des Universitätssyndicus Joseph Strahl: 1. Die Öfen im Konsistorialsaal müssen neu gesetzt werden; 2. Die Registratur benötigt mehr Platz; ein Teil des Archives könnte abgetreten werden; 3. Die Fenster in der alten Registratur müßten vergrößert werden, da dadurch der Raum nicht so finster und feucht wäre; 4. Im Archiv befinden sich etliche Kästen und Truhen, für die es keine Verwendung gebt. Strahl schlägt vor, sie zu verkaufen und den Erlös für Messen zu verwenden - undatiert.

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:Großteil der Stücke undatiert; nur ungefähre Reihung möglich: 1. Stücke in ungefährer chronologischer Reihe; 2. Nicht datierbare Stücke (v.a. Konzepte von Rechnungen). Wichtiges Datum: 24. Dezember 1778 - Bewilligung von 22 500 fl. Kapital für Kirche.
 

Deskriptoren

Einträge:  Rain, Franz Xaver Freiherr von < Theologe; Wien, Universität > (ca. 1724-1794) (Person\R)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
AT-UAW/CA 1.4.100 Frieberth, Karl, 1778.07.01-1812.04.24 (Akt)
 

URL für diese Verz.-Einheit

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