AT-UAW/CA 6.2.90 Verurteilung von Verantwortlichen der am 17. Jänner 1706 ausgebrochenen Gewalttätigkeiten gegen in Wien lebende Juden, 1706.01.19-1740.01.10 (Akt)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-UAW/CA 6.2.90
Signatur Archivplan:CA 6.2.90
Titel:Verurteilung von Verantwortlichen der am 17. Jänner 1706 ausgebrochenen Gewalttätigkeiten gegen in Wien lebende Juden
Entstehungszeitraum:19.01.1706 - 10.01.1740
Vorhanden:Ja

Angaben zum Umfang

Umfang:22 fol.
Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Aufruf des Konsistoriums vom 19.01.1706 an alle Universitätsangehörigen und v.a. die Studenten, die Hauptverursacher des am 17.01. entstandenen Tumults anzuzeigen [2 Exemplare, eines mit Unterschrift des Universitätssyndikus Johann Georg Mannagetta].
Urteil des Konsistoriums vom 10.02.1706 gegen den angehenden Buchdruckergesellen Georg Adam Göppinger wegen Teilnahme an dem Tumult bei einer jüdischen Wohnung, die mit einem dreiwöchigen Arrest, davon fünf Tage bei Wasser und Brot, geahndet wird.
Urteil des Konsistoriums vom 26.02.1706 gegen den Studenten Franz Spies wegen Teilnahme an dem Tumult, die mit der Exmatrikulierung und einer einjährigen Haft in Eisen im Universitätskerker geahndet wird.
Abschrift des Hofdekrets vom 22.04.1706 an den Regierungsrat Johann Paul Schlitter betreffend die Änderung des Urteils gegen Göppinger. Schlitter soll als Kommissär Göppinger nochmals befragen, bei Verweigerung der Aussage ist die Territion [Vorführung der Folterinstrumente] anzuwenden.
Kollationierte Abschrift vom 04.03.1728 des Konsistorialberichts an den Kaiser betreffend die Befragung und Arrestierung von Joseph Anton Parth [auf Rückseite Vermerk vom 23.10.1706, dass Parth auf kaiserliche Verfügung mit dem Schwert hinzurichten sei].
Hofdekret vom 26.10.1706 an den Rektor, dass das von der Universität gefällte Urteil gegen den Studenten Joseph Anton Barth zunächst auf die Todesstrafe verschärft wurde und nach kaiserlicher Intervention auf Exmatrikulierung und zwei Jahre Zwangsarbeit in Eisen im Stadtgraben abgeändert wurde.
Urteil des Konsistoriums vom 27.10.1706 gegen den Studenten Joseph Anton Parth wegen Teilnahme an dem Tumult, die mit Exmatrikulierung und zweijähriger Zwangsarbeit in Eisen im Stadtgraben geahndet wird.
Zwei Abschriften der Urteile gegen Göppinger, Spies und Parth [eine zeitnahe Abschrift sowie eine kollationierte Abschrift nach den Ratsprotokollen vom 10.01.1740; beim Urteil gegen Parth findet sich in Abweichung zum Original zweijährige Haft in einem Grenzhaus].

Angaben zur Benutzung

Sprache:Deutsch
Material:Papier

Weitere Bemerkungen

Bemerkung:Zur Enthaftung eines im Zuge dieser Ermittlungen verhafteten Studenten s. CA 3.2054. Zu einem weiteren Urteil betreffend die Teilnahme an den Ausschreitungen s. CA 6.2.92.
 

Deskriptoren

Einträge:  Spies, Franz < Student; Wien, Universität > (geb. ca. 1687) (Person\S)
  Parth, Joseph Anton < Barth, Student; Wien, Universität > (geb. ca. 1686) (Person\P)
  Göppinger, Georg Adam < Buchdruckergeselle; Wien > (geb. ca. 1686) (Person\G)
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
AT-UAW/CA 6.2.92 Johann Peter Dorn wegen mehrerer Eigentumsdelikte, 1706.07.13 (Akt)

siehe auch:
AT-UAW/CA 6.1.11 Auslieferung der wegen Ehebruchs verhafteten Sophia, Witwe des Franz Anton Randtner, an die Universität, 1706.10.27-1732.12.14 (ca.) (Akt)

siehe auch:
CA 3.2054 Enthaftung des Studenten Johann Philipp Valentin Mayer, 1706.03.31 (Akt)
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://scopeq.cc.univie.ac.at/query/detail.aspx?ID=430769
 

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