AT-UAW/CA 2.0.200 Stipendiaten für das zweite Semester 1786., 1786.11.04-1786.11.13 (Akt)

Archivplan-Kontext


Angaben zur Identifikation

Signatur:AT-UAW/CA 2.0.200
Signatur Archivplan:CA 2.0.200
Titel:Stipendiaten für das zweite Semester 1786.
Entstehungszeitraum:04.11.1786 - 13.11.1786
Schachtelnummer:42
Frühere Signaturen:Reg. Nr. 196
Vorhanden:Ja

Angaben zum Umfang

Umfang:37 fol.
Archivalienart:Akt/Dokument

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Die Niederösterreichische Regierung teilt dem Konsistorium mit, daß es zu dessen Bericht und den Vorschlägen für die Stipendiaten einige Anmerkungen gäbe. In der Tabelle findet sich bei dem Stipendiaten der Kallmünzerischen Stiftung Karl Kallmünzer kein Beurteilung; das Zeugnis soll nachgereicht werden. Der Stipendiat der Gillerischen Stiftung Franziskus Beer findet sich nicht im Klassenverzeichnis des Gymnasiums von St. Anna; dort findet sich sich nur ein Anton Beer, der ein Ferdinandäisches Stipendium bezieht. Im akademischen Gymnasium gibt es einen Joseph Beer. Philipp Molitor bezieht schon fünf Jahre lang ein Molitorisches Stipendium und soll nun in die Lateinschule übertreten. Es sollen sowohl sein fehlendes Zeugnis als auch eine Abschrift des Stiftbriefes vorgelegt werden, damit klar wird, ob er weiterhin das Stipendium beziehen darf. Johann Prinzig, Karl Dunkel, Franz Hofmüllner und Jakob Gsur wurden für die Neubesetzung von vier Goldbergischen Stipendien der dritten Klasse zu je 30 fl. vorgeschlagen. Es wurde aber befohlen, daß diese Stipendien nicht mehr nachbesetzt, sondern nach dem Freiwerden vier anderen Stipendien zugeschlagen werden. Der Stiftplatz der Fabrischen Stiftung ist für einen Studenten aus Wien gedacht; der Stipendiat Karl Ecker stammt aber aus Melk. Deshalb soll an seiner Stelle ein Wiener Student ernannt werden. Da sich für die Gerdesische, Mayzenische und Ohlayische Stiftung keine Studenten aus den festgesetzten Herkunftländern gefunden haben, soll die einstweilige Verleihung an andere Studenten aufrecht bleiben. Aus dem Bericht geht nicht hervor, warum bei der Pacherischen Stiftung 10 Stipendien anstatt der im Stiftbrief genannten drei Stipendien für Familienangehörige und fünf andere Stipendien genannt werden. Auch bei der Rosenburse finden sich überzählige Stipendien. Bei der Rumpfschen Stiftung werden nur 10 anstatt 12 Stipendiaten genannt, von denen die ersten beiden ein doppeltes Stipendium erhalten. Bei der Salzerischen Stiftung sollen anstelle der beiden Stipendiaten Böhm und Rattenberger ein Stipendiat aus der Steiermark und einer aus Waidhofen/Ybbs oder aus Ödenburg aufgestellt werden. Bei der Sorbaitschen Stiftung befinden sich weder Verwandte des Stifters noch Studenten aus den Niederlanden. Johann Rötzel hat das Stipendium des aus dem Generalseminar ausgetretenen Mayerhofer zu 200 fl. erhalten; dadurch ist sein bisher bezogenes Stipendium von 100 fl. frei geworden - Wien, 4. November 1786.
Beilage: Verzeichnis der Stipendiaten für das zweite Semester 1786.
Der Rektor und das Konsistorium berichten der Niederösterreichischen Regierung, daß sie das Zeugnis des Karl Kallmünzer nicht früher vorlegen konnten, da die Prüfung erst jetzt stattgefunden hat. Der Stipendiat der Gillerischen Stiftung Franz Beer wurde irrtümlich als Schüler des Gymnasiums bei St. Anna angegeben, obwohl er das akademische Gymnasium besucht und dort als Joseph Beer geführt wird. Philipp Molitor ist als Verwandter des Stifters zum Genuß des Stipendiums berechtigt, sobald er eine Schule besucht. Nachdem das Konsistorium seinem Vater vorgeschlagen hat, den Sohn auf eine lateinische Schule zu schicken, hat ihn dieser aus der Normalschule genommen und als Vorbereitung von einem Priester unterrichten lassen. Das Konsistorium hat dem Vater deshalb einen Verweis erteilt, weil eine ausreichende Vorbereitung auch in der Normalschule erfolgt. Die vier Stipendien der Goldbergstiftung, für die Johann Printzig, Karl Dunkel, Franz Hofmüllner und Jakob Gsur vorgeschlagen waren, wurden statt dessen den Stipendien des Joseph Pausler,
Franz Bommas, Anton Weinberger und Franz Bruss zugeschlagen. Anstelle des Karl Ecker wurde der bisherige Stipendiat der Pacherischen Stiftung Joseph Hofmüllner für das Fabrische Stipendium ernannt. Bei der Gerdesischen, Mayzenischen und Ohlayischen Stiftung wird bei der Ausschreibung weiterhin auf die Bevorzugung bestimmter Herkunftsländer hingewiesen. Die erhöhte Zahl der Pacherischen Stipendien er gibt sich dadurch, daß schon seit vielen Jahren keine Verwandten des Stifters mehr bedacht werden. Deshalb wurden diese Stipendien auf andere aufgeteilt. Bei der Rosenburse ergibt sich die höhere Zahl dadurch, daß ein Überschuß erwirtschaftet wurde, der als außerordentliches Stipendium verwendet werden kann. Die Rumpfsche Stiftung war ursprünglich für 10 Studenten gedacht; durch vakante Plätze konnte das Kapital vermehrt werden, so daß 12 Stipendiaten versorgt werden konnten. Da im Stiftbrief aber die Möglichkeit genannt wird, daß ein Stipendiat bei besonderer Begabung ein doppeltes Stipendium erhält, so wurde dem Johann Bertgen und dem Johann Schöpfer seit einigen Jahren je ein doppeltes Stipendium ausbezahlt. Sowohl bei der Salzerischen als auch bei der Sorbaitschen Stiftung wurde bei jeder Bekanntgabe von Stiftplätzen darauf hingewiesen, daß Studenten bestimmter Herkunft bevorzugt würden, es haben sich aber nie solche beworben. Der Stipendiat Johann Rötzel erhält nur ein Stipendium zu 200 fl. für das Generalseminar - Wien, 13. November 1786.
Beilage A: Abschrift des Regierungsdekrets vom 4. November 1786.
Beilage D: Der Grammatikschüler des akademischen Gymnasiums Franz Beer ersucht das Konsistorium um die Verlängerung seines bis jetzt bezogenen Gillerischen Stipendiums . Wien, 4. August 1786.
Beilage A zu D: Bestätigung des Militärgerichts, daß der am 1. März 1778 verstorbene Andreas Beer keinerlei Vermögenswerte hinterlassen habe - Wien, 22. März 1786.
Beilage E: Abschrift des Stiftbriefes der Molitorischen Stiftung vom 11. März 1678.
Beilage F: Der Hofkaplan Johann Anton Koch bestätigt, daß er seit dem Frühjahr 1786 den Philipp Kajetan Molitor, den Sohn des pensionierten Salzoberrats Philipp Molitor, als Privatlehrer unterrichtet hat und daß sein Schüler für den Besuch einer Lateinschule geeignet sei - Gmunden, 19. August 1786.
Beilage G: Philipp Molitor dankt dem Rektor und dem Konsistorium für die Zuteilung des Stipendiums an seinen Sohn Philipp Kajetan für das erste Semester und ersucht, daß dieser mit dem Übertritt in eine lateinische Schule noch so lange warten kann, bis er sich die notwendigen Fähigkeiten angeeignet hat, ohne daß ihm das Stipendium entzogen wird. Er führt an, daß sein Sohn erst 10 Jahre sei und daß für die Zuteilung des Stipendiums in erster Linie die Verwandtschaft zum Stifter maßgebend sei. Außerdem soll sein Sohn ohnehin nach Kremsmünster geschickt werden - Gmunden, 22. August 1786.
Beilage H: Paulus Sixtus Graf von Trautson bestätigt als Testamentsvollstrecker des verstorbenen Wolf Rumpf, daß dieser 10 000 fl. Kapital für 10 arme Studenten gestiftet habe, von denen jährlich jeder 50 fl. erhalten soll. Sollte sich einer von ihnen als besonders begabt herausstellen, so soll er das dopppelte Stipendium erhalten [Abschrift] - Wien, 1. Juli 1617.
 

Deskriptoren

Einträge:  Zwick, Michael < Zwickh, Jurist; Wien, Universität > (-02./03.08.1687) (Person\Z)
 

Behältnisse

Anzahl:1
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
AT-UAW/CA 2.0.201 Bericht über die Verleihung der Stipendien für das zweite Semester 1786., 1786.11.14-1786.12.19 (Akt)
 

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