AT-UAW/CA 5.3 Universitätskanonikate, 1631 (ca.)-1871 (ca.) (Bestand)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Signatur:AT-UAW/CA 5.3
Signatur Archivplan:CA 5.3
Titel:Universitätskanonikate
Entstehungszeitraum:ca. 1631 - ca. 1871
Schachtelnummer:185-186

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte/Biogr. Angaben:Das der Universität Wien verliehene Präsentationsrecht für mehrere Kanonikate bei den Domkapiteln von Wien und Linz geht auf die Gründung des Herzogskollegs (Collegium ducale) durch Albrecht III. zurück. Im 1384 erlassenen Privileg des Herzogs für die Universität wurden u. a. acht Kanonikate des Wiener Domkapitels den Mitgliedern des Herzogskollegs vorbehalten. Durch die Universitätsreform Ferdinands I. von 1554 (Nova Reformatio) wurde deren Zahl auf sechs reduziert, das Präsentationsrecht der Kollegiaten bzw. des Universitätskonsistoriums aber bestätigt. Joseph II. bestätigte 1787 das Präsentationsrecht, fügte jedoch detailliertere Bestimmungen hinzu: So sollten zwei Kanonikate an langjährige Lehrer der Universität verliehen werden, während die übrigen für verdiente Seelsorger reserviert waren. Außerdem wurden zwei der sechs Kanonikate an das kurz zuvor eingerichtete Linzer Domkapitel transferiert. Diese Bestimmungen wurden in der Folge mehrfach bestätigt.
1835 beauftragte das Konsistorium den Universitätsarchivar Anton Hye mit einem Bericht über den Ursprung und die Entwicklung des Verleihungsrechts. Im Zuge dessen erstellte Hye ein Verzeichnis der zu den Kanonikatsverleihungen im Archiv vorhandenen Akten (Lad. XLII.73.83 bzw. R 73). Dieses Verzeichnis wurde in der Registratur bis 1871 weitergeführt. Durch die Allerhöchste Verordnung vom 17. Mai 1875 wurde das Verleihungsrecht der Universität unter Verweis auf das Gesetz vom 27. April 1873 über die Organisation der Universitätsbehörden eingestellt. Durch dieses Gesetz wurde der bis dahin bestehende katholische Charakter der Universität aufgehoben, da die Ausübung akademischer Ämter nicht mehr an ein bestimmtes Glaubensbekenntnis gebunden war (§ 11) und die Aufgaben des Universitätskanzlers auf die Katholisch-theologische Fakultät beschränkt wurden (§ 26).

Literatur:
Joseph Edler von Scheidlein, Kurze Darstellung des Rechtes der Universität in Wien zur Verleihung von vier Canonicatsstellen an dem Wiener- und zwey Canonicatsstellen an dem Linzer-Domkapitel. In: Zeitschrift für österreichische Rechtsgelehrsamkeit und politische Gesetzkunde. Jg. 1829, Bd. 2. S. 127-131.
Hermann Zschokke, Geschichte des Metropolitan-Capitels zum Heiligen Stephan in Wien (nach Archivalien). Wien 1895. S. 229-235.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Chronologisch geordnete Akten zu den von der Universität Wien vorgeschlagenen Kanonikate beim Wiener bzw. Linzer Domkapitel.
Umfang:2 Schachteln

Informationsbereich

Archivalienart:Akt/Dokument
Bemerkung:Bei den Akten ab 1836 findet sich tw. die Altsignatur Fasc. IX, die sich in den Aktenindices zu den Konsistorialakten Nova Series nicht findet.
Weitere Akten zur Verleihung der Universitätskanonikate bzw. zu deren Aufhebung s. Lad. XLII.73; CA 1.0.299; Akten des Akademischen Senats GZ 1502 aus 1874/75; GZ 1623 aus 1874/75; GZ 1857 aus 1874/75.

Angaben zur Benutzung

Findhilfsmittel:R 73. Das vom Universitätsarchivar Anton Hye 1835 angefertigte Verzeichnis der Wiener und Linzer Domherren ist zwar kein Findbehelf im klassischen Sinn (es enthält zwar die Aktenzahlen der Ernennung, die Akten selbst sind in der Regel umfangreicher), wurde aber anhand der in der Universitätsregistratur vorhandenen Akten angefertigt.
 

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verwandte Verzeichnungseinheiten:siehe auch:
R 73 Verzeichnis der von der Universität Wien für die Domkapitel in Wien und Linz zwischen 1640 und 1871 ernannten Domherren, 1640-1846 (Geschäftsbuch, Amtsbuch, Kodex (Akt))

siehe auch:
AT-UAW/CA 1.0.299 Besetzung einer Kanonikerstelle in Linz., 1621.11.26-1801.07.29 (Akt)
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://scopeq.cc.univie.ac.at/Query/detail.aspx?ID=388925
 

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