AT-UAW/Ladula III Lilienburse (Fundatio Bursae Liliorum), 1450 (ca.)-1813.05.01 (Serie)

Archivplan-Kontext


Identifikationsbereich

Signatur:AT-UAW/Ladula III
Signatur Archivplan:Ladula III
Titel:Lilienburse (Fundatio Bursae Liliorum)
Entstehungszeitraum:ca. 1450 - 01.05.1813

Angaben zum Kontext

Verwaltungsgeschichte/Biogr. Angaben:Um 1450/57 errichtete der Passauer Domherr Burkhard Krebs eine Stipendienstiftung für zehn aus Württemberg und Schwaben stammende Studenten. Diese Stiftung erwarb 1465 ein Haus "bei den Predigern gegenüber der Hohen Schule" [heute etwa Postgasse 11]. In diesem Haus war bereits um 1458 eine Burse eingerichtet, die nach einem früheren Hauseigentümer als "Ötzesdorfer Burse" bezeichnet wurde. Nach dem Kauf des Gebäudes wurden für die Stipendiaten der Stiftung des Burkhard Krebs Statuten nach dem Vorbild der Rosenburse verfasst. In den Statuten wird die Burse "Lilienburse" oder "bursa Lilii" genannt; diese Bezeichnung geht auf das Stift Lilienfeld zurück, dem das Haus früher gehörte.
Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts erfolgten noch einige kleinere Zustiftungen. Diese Kapitalien lagen meist als "Burgrecht" (Form eines Leihegeschäfts, durch das der Geldgeber das Recht auf eine regelmässige Rentenzahlung erwirbt; die Sicherstellung erfolgt durch die Liegenschaft, auf die das Burgrecht eingetragen ist) auf Wiener Häusern. Im Gegensatz dazu war das von Burkhard Krebs gewidmete Kapital bei den Städten Nördlingen und Dinkelsbühl veranlagt. 1491 kaufte Graf Eberhard von Württemberg diese Rentenzahlungen und versuchte das Kapital, auf die neugegründete Universität Tübingen umzuwidmen. Dies zog eine langwierige Auseinandersetzung zwischen den Herzögen von Württemberg (1495 wurde Württemberg zum Herzogtum erhoben) und der Universität Wien nach sich, die die Hochschule - auch dank der Unterstützung des Kaisers - letztlich für sich entscheiden konnte.
Das Haus wurde 1628 an das Kollegium des Peter Pazmany verkauft; die Stiftung selbst blieb als Geldstipendium erhalten. Die Zahl der Stiftplätze wurde allerdings im Laufe der Zeit reduziert: 1755 wurden drei Stipendien, im 19. Jahrhundert zwei Stipendien vergeben.
Literatur:
Karl Schrauf, Studien zur Geschichte der Wiener Universität im Mittelalter. Wien 1904. S. 25f.
Richard Perger, Universitätsgebäude und Bursen vor 1623. In: Günther Hamann/Kurt Mühlberger/Franz Skacel (Hrsg.), Das alte Universitätsviertel in Wien, 1385-1985 (= Schriftenreihe des Universitätsarchivs 2). Wien 1985. S. 75-102, hier S. 96f.
Kurt Mühlberger, Wiener Studentenbursen und Kodreien im Wandel vom 15. zum 16. Jahrhundert. In: Ders./Thomas Maisel, Aspekte der Bildungs- und Universitätsgeschichte. 16. bis 19. Jahrhundert (= Schriftenreihe des Universitätsarchivs Universität Wien 7). Wien 1993. S. 129-190, hier, S. 188f.

Angaben zu Inhalt und Struktur

Inhalt:Urkunden und Akten der Lilienburse (Fundatio Bursae Liliorum), Fasz. A-C, Nr. 1-45 (tatsächlich vorhanden: 33 Einheiten) sowie unter Lad. III.46 ein von Karl Schrauf erstellter Zettelkatalog mit Regesten und Zitaten zur Lilienburse.
Umfang:1 Archivschachtel

Angaben zur Benutzung

Mikrofilm Nr.:132.4
Findhilfsmittel:Cod. R 36.8 Repertorium des k. k. Univ.-Archivs von Anton Hye, 1836, fol. 35r-38r.
 

Deskriptoren

Einträge:  Wien / Universität / Lilienburse (Sache\W)
 

URL für diese Verz.-Einheit

URL:https://scopeq.cc.univie.ac.at/query/detail.aspx?ID=4196
 

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